2007
Die
Abfallverwertungsanlage Augsburg sorgt erneut für
Schlagzeilen:
Lecks & Checks und
ein demokratisches Machtwort
Das
(schleppende) Geschäft mit dem Müll und seine
grundsätzlichen Resultate (25.12.07)
Weiterhelfende
Gedanken auf und zu einem Kongreß linker Systemkritiker
(No way out?-Kongreß, Frankfurt) (Dokumentation)
(17.12.07)
Die rote Pracht des Weihnachtssterns
(16.12.07)
Die
neue Ausgabe der Zeitschrift GegenStandpunkt
- 4/2007
- ist erschienen:
Die Realität einer multipolaren Weltordnung
Weitere Haupt-Themen: Türkischer Aufmarsch
an der irakischen Grenze; Das weltpolitische Interesse am Sudan - Stichwort
Darfur-Krise; Ein Nachtrag zum
Artikel in 3/2007 zur US-Hypothekenkrise;
und, wie immer nötig, die Chronik "Kein Kommentar!" mit der
Diskussion um das Arbeitslosengeld
und den Mindestlohn;
mit der Diskussion darüber, wieviel Zivilgesellschaft
man sich im "Kampf gegen
den Terror" noch leisten kann bzw. will; mit dem Thema Myanmar,
mit dem der Zeitungsleser auf einmal behelligt wurde und der sich sagen
lassen mußte, was von diesem ihm bis dato ziemlich fremden
Land
zu halten sei; mit den deutschen Vorschlägen an die Adresse Sarkozys: die Agenda 2010
wäre das Beste für Euch auch! und anderes mehr...
(15.12.07)
Der deutsche Imperialismus meint nach wie vor, Afrika vorbuchstabieren
zu müssen, wo es langgeht:
Zimbabwe nimmt es mit Frau Merkel
auf
(10.12.07)
Der
dogmatische Westen ist sauer: Putins Partei gewinnt Wahlen in
Rußland überlegen
Seit wann sind stabile Verhältnisse ein Verbrechen?
Putin hat es geschafft - das
muß man ihm lassen -, den russischen Staat
wieder einigermaßen zu stabilisieren. Ein solches
Staatsprogramm hat
seine Kosten, die - wie in den westlichen Vorbilddemokratien
selbstverständlich -
das Volk in seiner Funktion als Arbeiterklasse zu tragen hat. Die
Kritik des Westens an den Wahlen war auch nicht von einem Verweis auf
jene Klasse getragen, sondern auf die "Oligarchie", die von Putin dem
Staat verpflichtet worden ist, indem sie -
so der Vorwurf - all ihrer Freiheiten beraubt
worden sei. Das ist zwar
so nicht ganz richtig - man denke nur an die - einer
staatlichen Bevormundung überhaupt nicht
unterworfenen -
Auslandsinvestitionen eines
Deripaska, eines Abramovitsch u.a., alles in allem geschätzt
immerhin
über 250 Milliarden US-Dollar. Aber was juckt es den Westen,
wenn
er seinem
Kapital in Rußland und an Rußland nicht mehr die
Freiheiten verschaffen
kann, über die er in der Ausverkauf-Ära eines Boris
Jelzin ins
Schwärmen geraten war?
Am ärgerlichsten
für den imperialistischen
Westen ist allerdings, daß er keinerlei nennenswerte
Kräfte in Rußland
selber hat, die sein Geschäft betreiben könnten. Da
nützt es ihm auch
wenig, Demos mit wenigen Dutzend Leuten - gleicherlei Demos hierzulande
fallen regelmäßig ziemlicher Nichtbeachtung anheim -
mit einer
Schachfigur namens Kasparov und einer Wirtschaftskoryfäe wie
Nemzov ("Die
Anti-Dumping-Sanktionen der EU gegen Rußland werden nicht
weniger, sondern immer mehr - inzwischen sind es vierzehn. Es ist keine
konsequente Politik, wenn die internationale Staatengemeinschaft
Rußland Milliardenkredite gibt, aber gleichzeitig ihre
Märkte gegen russische Produkte abschottet."
Interview mit der Zeit,
27/1997!) an der Spitze zur Widerstandsbewegung aufzublasen. -
Die
KPRF ist somit die einzige Opposition in Rußland, weil sie,
wenn auch
eine antiquierte, so doch immerhin eine Staatsräson vertritt.
"Rußland
- Arbeit - Volksherrschaft - Sozialismus" lautet ihre Parteiparole. Sie
will also im Grunde das gleiche wie Putin, nur ein bißchen
volksfreundlicher. Das hat mit Kommunismus zwar nicht die Bohne zu tun,
aber im Sinne des westlichen Auslands ist es auch nicht. (03.12.07)
Entwicklungsländer:
Setzt die wachsende Armut dem Verwertungsanspruch
des Kapitals eine Grenze?
Armut
schaffen - als Voraussetzung 'kurierender' Kredite
Armut
als Angebot für's Geschäft: Das Kapital ist so frei
und
bedient sich. Das nennt sich dann "Armutsbekämpfung".
(01.12.07)
Augsburg:
Großkampftag bei EADS:
Die IG Metall macht
Druck, läßt demonstrieren:
Für
das Kapital und für den deutschen
Standort Augsburg
(30.11.07)
Verdient
Vattenfall an seiner wahnsinnigen Verantwortung eigentlich noch
irgendetwas?
Die Atomindustrie braucht
immer "neue" Lügen zu ihrer Rechtfertigung
(29.11.07)
Die Jungle World
klärt auf:
Vom ideellen wie materiellen Wert
des "Kommunismus"
(24.11.07)
Die
"bolivarische Revolution" - eine Alibi-Perspektive für Linke
hierzulande
Ecuador: Ein Drittweltstaat
kalkuliert neu
(20.11.07)
Die
Forderung nach einem »bedingungslosen Grundeinkommen«
gewinnt an Boden:
Die soziale Lage im
glücklichen Österreich
(17.11.07)
Wie
unschlagbar ist »linker«
Journalismus?
Der journalistische Ansatz und Auftrag der tageszeitung
(taz)
Mit einer Sonderausgabe am
15./16. September hatte die taz
mal wieder über ihr publizistisches Selbstverständnis
räsonniert. (16.11.07)
Der Bahnstreik - ein ganz normaler Lohnkampf - in der BRD wirklich
außergewöhnlich!
Hallo
Lokführer!
Hallo
Bahnfahrer!
(15.11.07)
"Демографический
кризис":
Россияне не
выдерживают капитализма, Путин борется с сокращением их поголовья
(29.10.07)
Das
Bürgerbegehren zum Kö-Umbau
(21.10.07)
Die
Datenschutzgesetze garantieren:
Die Demokratie ist
überhaupt nicht totalitär!
Bloß woraus ergibt
sich das Bedürfnis nach Datenschutz überhaupt?
(21.10.07)
CIA-Direktor Hayden zu Arbeitsbesuch in Bukarest
"Gute
nachrichtendienstliche Kooperation"
(02.10.2007)
Der Artikel »Die imperialistische Neuordnung
Jugoslawiens« ist in der neuen Ausgabe der Ревија Мостови, die
in Sremska Mitroviza verlegt wird, auf serbokroatisch erschienen. (01.10.07)
Die neue
Ausgabe
der Zeitschrift GEGENSTANDPUNKT
3/2007 ist erschienen! (21.09.07)
Die Hauptartikel gehen
über den neuen Global Player Indien, die US-Hypothekenkrise,
die Lohnfrage heute anhand der jüngsten
Tarifauseinandersetzungen und über den Streit um die
EU-Geschäftsordnung.
Erklärt Naomi Klein attac den Kapitalismus?
Die
Freiheit, die sie meinen
Auszugsweiser Vorabdruck in
der taz
vom 10.09.2007
Tarifabschlüsse
Metall & Elektro 2007
Kapitalistische
Logik: Konjunktur
als Argument, das bei der IG Metall sticht!
Und
längst das ziemlich einzige, mit dem die Gewerkschaft selber
es wagt, beim Kapital vorstellig zu werden. (08.09.07)
Privet Viktor Timtschenko!
Es ist ja sicher so, daß Marx einiges Vernünftige
geschrieben hat, sogar ziemlich viel Vernünftiges und vor
allem
Richtiges, aber das heißt noch lange nicht, daß
das, was
Sie für vernünftig halten, bei Marx geschrieben
steht! Oder
wo soll das bei Marx stehen: "Jedes
Monopol ist schlecht, jedes Monopol ist ineffizient."?
Irgendwie scheinen Sie da zuordnungsmäßig etwas
verwechselt
zu haben. Wie Sie ja überhaupt westlichen Ideologien nicht
widersprechen wollen - aber den westlichen Staaten samt Medien mal
Inkonsequenz mal Übertreibung mal Ignoranz vorwerfen! Ja, wenn
man
es so sieht, dann blamiert sich mittlerweile der Imperialismus an
Putins Rußland (und an der verflossenen UdSSR mit ihrem
zumindest
vergleichsweise genialen Bildungs- und Gesundheitssystem, ihren
Eishockey- und Eiskunstlaufkünstlern, ihren Schach- und
Ballettfiguren natürlich sowieso)... (02.09.07)
Störfälle
in Brunsbüttel und Krümmel
Warum werden die AKWs trotzdem nicht einfach stillgelegt?
Die Umweltorganisation Robin Wood zeigt
auf, was los war (Dokumentation).
Lediglich deren Schlüsse - 1. ausgerechnet ein
kapitalistischer
Staat vom Zuschnitt der BRD könnte, müßte
und sollte
Interesse an einem AKW-Ausstieg zeigen und 2. mit einem Umstieg auf
Ökostrom wäre gewissermaßen der Politik wie
der
Geschäftswelt ein Sachzwang zu schaffen - sind etwas naiv.
Auch
der Atomausstieg, der dank Rot-Grün auf den
Sankt-Nimmerleins-Tag
aufgeschoben ist, bräuchte eine etwas
grundsätzlichere
gesellschaftliche Umwälzung. (27.08.07)
Afghanistan,
Irak, Iran, Nahost usw.
Die Bush-Administration denkt nicht
ans Aufgeben, warum auch?
Man at work
(Foto:
Granma Internacional)

Niemand kann George Bush
vorwerfen, daß er nicht wirklich hart arbeitet.
Für die imperialen Interessen der USA, ihre neue Weltordnung.
Der
Eindruck, den z.B. Kuba erwecken möchte, wenn es ihn so
darstellt,
als würde es ihm mittlerweile beschissener gehen als Fidel
Castro,
kann leicht zurückgewiesen werden:
Z.B. schreibt die syrische Tageszeitung Tischrin,
daß die USA alles versuchen, Israel von
Friedensgesprächen mit Syrien abzuhalten.
Gleichzeitig wird Israel mit über 30 Mrd. Dollar für
den
nächsten Krieg, den es im US-Auftrag führen darf (und
möglicherweise auch soll), aufgerüstet.
Den arabischen Golfstaaten werden über 20 Milliarden Dollar zu
ihrer Verteidigung gegen den angeblich so aggressiven Iran zur
Verfügung gestellt. Die US-Flotte im Golf strotzt mittlerweile
vor
einer Größenordnung, die alles bislang Gesehene in
den
Schatten stellt, so daß mit einem "chirurgischen Schlag"
gegen
Teheran jederzeit gerechnet werden kann und muß.
Im Irak hat die Stärke der US-Streitkräfte einen
neuen
Höchststand erreicht und eine neue Offensive ist unterwegs.
Und einer der wichtigsten Bündnispartner der USA, die
Bundesrepublik Deutschland, denkt mehr und mehr darüber nach,
wie
die USA in Afghanistan (und nicht nur dort) zu "entlasten" sind.
(22.08.07)
Deutsche Politiker und deutsche Medien - sie wollen es ja nicht anders!
- jubeln*:
Endlich wieder deutsche
Leichen in Afghanistan!
* Ihre
Krokodilstränen sind ja nun für jeden leicht
durchschaubar! (15.08.07)
Aus
der Reihe deutscher Unverschämtheiten:
Nimmt Argentinien die deutsche Kriegserklärung an?
Die "Falkland-Krise"
Deutschlands hat einen etwas anderen Zuschnitt als die englische des
Jahres 1982. (14.08.07)
"Der
Inder hat die Zeit, der Deutsche die Uhr":
Indien und "wir": Mit dem
Boom wachsen "unsere" Ansprüche
Das deutsche Kapital sucht die
Herausforderung. (13.08.07)
Wofür
Nationalismus allenthalben gut ist:
Die imperialistische Neuordnung
Jugoslawiens
Ein Brief an Freunde in
Ex-Jugoslawien (06.08.07)
Das Entgeltrahmentarifabkommen (ERA)
- ein gewerkschaftlicher Beitrag zur Lösung der und zur
Erlösung von der ewigen Lohnfrage
Was
man von Karl Marx lernen kann:
Über Arbeit und Reichtum im Kapitalismus
Teil
1
Teil
2
Wofür
eine Arbeiterreservearmee und eine sogenannte Dritte Welt auch noch gut
sind:
Verfügungsmasse für die Freiheit - das macht frei!
Mumia Abu-Jamal schreibt in
der ostdeutschen Tageszeitung Junge
Welt dazu folgendes:
"...
In den USA gehen junge Männer und Frauen zur Armee, weil es
immer
weniger Jobs für sie gibt. Oder weil sie sich das teure
Bildungssystem nicht leisten können und die
Rekrutierungsbüros der Streitkräfte ihnen die
Finanzierung
einer College-Ausbildung versprechen. Vor diesem Hintergrund ist diese
sogenannte Freiwilligenarmee der USA gefangen in einem Geflecht aus
Furcht, Hoffnung und Schicksalsergebenheit. Für viele ist das
Militär die letzte Zufluchtstätte, um dem tristen
Alltag von
Arbeitslosigkeit und mangelnden Perspektiven zu entfliehen, der
für die Mehrheit im Lande traurige Realität ist.
...
In der »Operation Enduring Freedom«, die wir besser
»Operation Enduring Occupation« (Operation
andauernde
Besatzung) nennen sollten, kämpfen Tausende Soldaten in
US-Uniformen, die in Wirklichkeit keine US-Bürger sind. Sie
hoffen
vielmehr, die Schlachten zu überleben, um Nutznießer
sein zu
können von einem Programm, das ihnen einen schnelleren Erwerb
der
Staatsbürgerschaft verspricht. Und sie also nicht die
fünf
Jahre warten müssen, die normalerweise die Anwartschaft
für
alle diejenigen dauert, die einen Einbürgerungsantrag stellen.
Die
Existenz dieser Soldaten der Army ohne US-Paß –
insgesamt
sollen es 37000 sein – führt auf den Fluren des
Kongresses
in Washington aber nicht zu Debatten über die
Einbürgerungsgesetze.
Der
ergiebigste Rekrutierungsort der US-Armee ist derzeit die Stadt Tijuana
in Mexiko. Liest man heute die spanischen Namen der Gefallenen, dann
dämmert einem, daß nicht wenige der Toten
– vorgeblich
– für ein Land gefallen sind, dessen
Staatsbürgerschaft
sie nicht besitzen. Mexikaner haben inzwischen den Platz eingenommen,
den früher die Puertoricaner innehatten. ..."
(07./08.07.07)
Der stille Zwang kapitalistischer Verhältnisse... (09.07.07)
Die neue Ausgabe
der Zeitschrift GEGENSTANDPUNKT »02/2007«
ist erschienen! (14.06.07)
Online verfügbar
ist der Artikel über den G8-Gipfel;
außerdem: Die
Lohnfrage einst und heute
Wenn
die deutsche Diplomatie die Hüllen fallen
läßt:
Serbien:
Eine Feindschaft deutscher Ehrlichkeit
Die
täglich neu aktualisierte Kosovo-Frage, die allen voran
Deutschland aufgeworfen hat, macht einmal mehr deutlich, daß
die
deutsche Feindschaft gegen Serbien mit der Ära
Miloševiċ
keineswegs zu Ende ist. Sie macht obendrein den heuchlerisch beklagten,
schwierigen Stand der demokratischen Politiker in Serbien selber aus.
Aber das ist der deutschen Politik piepegal: Nur ein toter Serbe ist
ein guter Serbe! Hier ein Auszug aus einem Beitrag von Eckard Spoo
für Die
Stimme Rußlands.
(Dergleichen Informationen passen der national gesonnenen
Medienlandschaft hierzulande natürlich nicht in den Kram und
werden deshalb verschwiegen.) (08.06.07)
Die
Rohstoffe der Welt sind umstrittener denn je, ihre Preise steigen daher
rasant:
Eine Mega-Herausforderung
für die imperialistischen Staaten
Allein
der Bund der Deutschen Industrie (BDI) jammert angesichts gestiegener
Rohstoffpreise über Mehrkosten von über 90 Milliarden
Euro im
Jahr. Eine Herausforderung, an der allerdings staatlicherseits offensiv
gearbeitet wird und die im Gewande der Ökologie daherkommt.
"Biokraftstoffe" heißt das Zauberwort, das im NAFTA-Staat
Mexiko bereits zu
einer Hungerkrise geführt hat: Die Nutzung des Bodens
für den
neuen Kraftstoff Äthanol geht auf Kosten der
Nahrungsmittelproduktion, die wesentlich weniger lukrativ ist.
Ein aufschlußreicher Bericht von Nidia Diaz zum neuen
Anschlag
des Imperialismus auf seine "3. Welt" findet sich in der Mai-Ausgabe
der Granma internacional
unter dem Titel Die Sucht des Nordens
bezahlt weiterhin der Süden, der hier mit
freundlicher Genehmigung der Zeitung dokumentiert ist. (05.06.07)
In
Sachen Humanismus lassen sich die USA mitunter nicht lumpen:
Das Quidproquo
großzügiger AIDS-Hilfe
Als
im Jahre 2000 die USA die Präsidentschaft im UN-Sicherheitsrat
übernahmen, setzten sie Afrika auf einen Top-Platz der Agenda.
Vizepräsident Al Gore unterstrich damals die Bedeutung und
Herausforderung des Themas AIDS:
"Wenn
eine einzelne Krankheit alles, von ökonomischen Anstrengungen
bis
hin zur Friedenssicherung, bedroht - sind wir mit einer
Sicherheitsbedrohung von größter Wichtigkeit bedroht."
(UN-Eröffnungsrede, 10.1.2000) Die Zeitschrift GegenStandpunkt
folgerte damals daraus, daß es unmöglich um Afrika
und erst
recht nicht um seine Bevölkerung gehen könne, wenn
die USA Sicherheit
auf die Tagesordnung setzen.
Freilich, worum es den USA so zielgerichtet eben dabei ging, das sah
man erst zwei Jahre später: Die USA legten einen -
über 5
Jahre gestreckten - 15 Milliarden Dollar Fonds auf: Das sind, gemessen
an dem, was die USA ansonsten für soziale Belange - und
für
solche im Ausland erst recht - übrig haben, keine "peanuts".
Mit
diesem Geld sollte AIDS hauptsächlich in den
Ländern Botswana, Elfenbeinküste,
Äthiopien, Kenia,
Mosambik, Namibia, Nigeria, Rwanda, Südafrika, Tansania,
Uganda, Sambia, Guayana und Haiti bekämpft werden.
Und das
nicht mehr unter Clinton, sondern unter George W. Bush, der ja
ansonsten ausnahmslos für den Kampf gegen das Leben und
für
den Tod Furore machte und macht.
Nun hat das österreichische Nachrichtenmagazin profil (22/2007)
die Beweggründe der USA dafür zusammengestellt: In
der
Hauptsache handelte es sich bei dem Programm um eine Förderung
der
heimischen Farmamindustrie, der eine unangefochtene Spitzenstellung auf
dem Weltmarkt gegen eine auch nicht gerade schlafende
japanische
und europäische Konkurrenz in Sachen
Anti-Aids-Präparate verschafft werden sollte. (Interessanterweise
zählte Indien als eine der hauptbetroffenen Nationen nicht zu
den
ausgewählten Empfängerstaaten, wurde also schon eher
als
Konkurrent gesehen und hatte sich ja als solcher auch schon unbeliebt
gemacht.) Einen nicht unerheblichen Teil bekamen auch
christliche
Prediger ab, die in Afrika und der Karibik - in der einen Hand die
Farmaka, in der anderen die Bibel - sexuelle Enthaltsamkeit (als
Unterpfand demokratischer Gesinnung) predigen sollten. Den dritten Teil
bekam dann wieder die Farma-Industrie ab; jene Abteilungen, die sich
mit den unerwünschten Wirkungen (den sogenannten
"Neben"-wirkungen) der - oftmals gar noch in einer Testfase
befindlichen - Arzneimittel eindämmend herumschlagen sollten.
So sind Moral und Geschäft im Kapitalismus wirklich prima
vereinbar! Rundum also ein voller Erfolg - für
die Weltmacht
USA. Und ein weiterer Beweis dafür, daß sie vor
keiner noch
so unangenehmen Herausforderung zurückschrecken. Die USA haben
die
Welt im Griff. (02.06.07)
Normalfall
Kapitalismus:
600 Augsburger
Grundschüler hungern täglich
So steht es heute in der Augsburger Allgemeinen
(AZ).
Von denen, die hungern, aber nicht täglich, ganz zu schweigen:
Nicht ausreichend zu essen haben, so die AZ,
rund 1200 Grundschüler. Das wäre
nichts Besonderes und ist seit Jahren schon so, wie die Zeitung meint,
betonen zu müssen. Doch nun haben einige Kommunalpolitiker den
"Skandal" entdeckt und bekämpfen - was denn auch sonst? - die
Armut, und zwar mittels Schulspeisungen. Nach der frappanten Logik:
Würde man die Armut abschaffen, könnte man sie ja
nicht mehr
bekämpfen! Den Eltern einfach mehr Geld geben, kommt, so
Sozialreferent Hummel (SPD), überhaupt nicht in die
Tüte, "es
würde nur versickern und die Kinder gingen leer aus".
Wie sozial sie sich doch geben können, wenn sie
nächstes Jahr
wieder in den Stadtrat einziehen wollen, die Damen und Herren von SPD
und CSU!
Im übrigen endeten laut AZ
die letzten Schulspeisungen im Jahre 1951. (31.05.07)
Die
selbstgerechte Bilanz und die Fortschritte im Kampf der USA gegen
»den Terror«
Irak: 4 Jahre Krieg und die USA
sehen sich bestätigt,
ein Ende des Kriegs kommt also nicht in Frage
(28.05.07)
Карл Маркс: Критика Готской
программы
Verbesserte
Übersetzung ins Russische der Marxschen Abrechnung vom 05.05.1875 mit dem, was Sozialdemokraten
damals schon an Blödsinn verzapften. (dt. MEW 19,
S.11-32)
Frau
Merkel in Rußland, Regierung zu Afghanistan:
Heuchelei - darin ist die BRD
Weltmeister!
Da trifft
die Hosenmatz an
der Staatsführung in Samara ein, eine ganze Latte von
Streitpunkten mit Rußland "beizulegen", und macht gleich zu
Beginn deutlich, wie sie "Beilegung" definiert: Ausgerechnet bei ihrer
Forderung nach Demonstrationsfreiheit für den Mann mit dem
(Schach-)Brett vor dem Kopf hat sie - dumm wie sie nun einmal ist -
nicht bedacht, daß es sich bei der Demonstrationsfreiheit um
eine
Ideologie aus dem eigenen Hause handelt, wo sie auch
regelmäßig - jüngst in Zusammenhang mit den
Polizeirazzien gegen allesamt brave Globalisierungsgegner - als solche,
als Ideologie eben genommen wird. Putin hat gut gekontert, und die Alte
stand ein wenig betröppelt da. Freilich nicht ganz, denn ihr
Staat
ist mächtig und ambitioniert genug, Rußland zu
zeigen, wo es
langzugehen hat.
Kurze Zeit später gab es ein paar schwarz-rot-goldene Leichen
in
Afghanistan. Die ganze Politikerriege der ersten Linie verzerrte
daraufhin ihre Visagen, schlimmer als sie es sonst schon immer tut,
wenn ihr etwas nicht in den nationalen Kram paßt. Sie
beklagte
die deutschen Opfer: Als hätte sie die nicht
vorsätzlich
gewollt und zur Glaubwürdigkeit des Zwecks eines
"angemessenen"
deutschen Beitrags im Kampf gegen den Terrorismus nicht von vorneherein
einkalkuliert, wenn nicht gar klammheimlich herbeigesehnt. Weshalb auch
der Krieg unbedingt weitergehen muß!
(20.05.07)
Brief an Wal, Inhaber der
Website "Marxistisches Forum"
G8: Die Mächtigen der Welt verschanzen sich in einem
Ostseebad:
Gipfel
des Imperialismus - Gipfel des Protests
(15.05.07)
Augsburg
tut alles für einen Global
Player:
Für
EADS: Selbst ein Trinkwasserschutzgebiet wird geopfert
(14.05.07)
Der
freie Westen wollte ein kapitalistisches Rußland:
Jetzt jammert er, daß
Rußland auch dementsprechend auftritt
Die
Sowjetunion unter Gorbatschow war dagegen geradezu ein angenehmer
Partner, auch mit Jelzins Rußland hatte der Imperialismus
leichtes Spiel. Daraus hat die Regierung Putin ihre Schlüsse
gezogen. Das verdeutlicht z.B. auch ein Interview
mit dem EU-Sonderbeauftragten Sergej Jastrschembski (taz v. 12.05.07). Ausgerechnet
durch das kapitalisierte Rußland auf die Grenzen ihrer Macht
gestoßen zu werden, das ist den imperialistischen Staaten
ärgerlich und führt dazu, daß sie an
Marktwirtschaft
und Demokratie in Rußland Zweifel haben - einzig und allein
deshalb, weil Marktwirtschaft & Demokratie für sie
außerhalb ihrer unmittelbaren Herrschaftszonen
gleichbedeutend
mit Ausnutzung und Unterwerfung ganzer Staaten (samt menschlichem
Inventar, versteht sich) ist bzw. zu sein hat. Kein Wunder,
daß
die US-Außenministerin Rice die Russen als Sowjets bezeichnet
hat: Allem, was sich nicht unterwirft, haftet der Ruch von Kommunismus
an. (13.05.07)
"Die wahre Sprache des
Patriotismus ist französisch." (Ben Hecht)
Die imperialistische Welt
begrüßt einen neuen Führer in ihrem Club
Nicht
daß sich Ségolène Royal inhaltlich von
Nicolas
Sarkozy in Sachen offensive Wahrnehmung der Staatsgeschäfte
unterschieden hätte, allein das öffentliche
Bewußtsein
erfindet einen Unterschied, indem es dem traditionellen Etikett der
Parteizugehörigkeit Glauben schenkt. So absurd es auch sein
mag,
darüber
spaltet sich für einen Augenblick das
staatsbürgerliche Bewußtsein.
In einem Land, in dem die Kommunistische Partei als nationaler
Verantwortungsträger
einst die stärkste Partei war, hat sich, was
das öffentliche Bewußtsein angeht, seit den Tagen
Émile Zolas in der Tat wirklich nichts geändert.
Nicht
einmal, wenn hie und da ohnmächtig dagegengeschlagen wird:
Jugendliche fackeln Autos ab und liefern dem Staat den willkommenen
Vorwand, härter denn je sie und die übrige
lohnabhängige
Bevölkerung herzunehmen. Arbeit zu versprechen,
heißt:
Arbeiten für Frankreich und dessen Größe.
Der neue Staatschef ist gewillt "durchzustarten" und kann loslegen.
(07.05.07)
Tarifeinigung
in Baden-Württemberg
Peanuts fürs Kapital -
Erfolg der IG Metall
Worauf es der Gewerkschaft
ankam, das hat sie - das erkennt sogar die Springergazette Die Welt an -
erreicht: 1.
Das Kapital und damit der Standort D darf nicht geschädigt
werden.
Wären nämlich die Profite der Unternehmen
tatsächlicher
Ausgangspunkt der Lohnforderungen gewesen, hätte die IG Metall
gut
und gerne über 10 % mehr Lohn fordern und per Streik auch
durchsetzen können. 2.
Angesichts der Profite der Unternehmen muß das
Verhandlungsergebnis den Belegschaften verkaufbar sein. Das geht mit
etwas über 4 % deshalb schon so saugut, weil die
Tarifabschlüsse in den Jahren davor ja noch viel geringer
waren. 3.
Die IG Metall mußte aufpassen, nicht unversehens in einen
Arbeitskampf zu geraten, den sie nie & nimmer wollte und der
nur
der Verstocktheit nimmersatter Unternehmer geschuldet gewesen
wäre, hätten die das Friedensangebot zum
vernünftigen Peanuts-Preis der Gewerkschaft
ausgeschlagen. Es
ist nämlich sehr die Frage, ob die Gewerkschaft jenseits ihres
Unwillens zum Streik überhaupt dazu fähig
wäre, einen
solchen erfolgreich durchzuziehen.
Kurz & gut, der soziale Friede - für satte 19 Monate -
war den
Arbeitgebern ein paar Prozentpunkte wert, da haben sie gar nicht lange
'rumgemacht. Und die Gewerkschaft ist einmal mehr froh, nicht nur ihr
Gesicht wahren zu können, sondern diesmal gar in der ihr
keineswegs wohlgesonnenen bourgeoisen Presse als Sieger zu gelten.
Und die Lohnarbeiter? Die dürfen weiter für den
Welterfolg
des deutschen Metall- und Elektrokapitals frohgemut geradestehen. In 19
Monaten werden es ein paar weniger und ein paar verschlissene mehr
sein. Für manche wird schon die Einmalzahlung von 400 Euro das
letzte Streichholz im dunklen Tunnel kapitalistischer Verwertung
gewesen sein... (05.05.07)
Betriebsschließung,
z.B. diesmal: NXP Semiconductors Böblingen:
Ein Fall von Entwertung variablen
Kapitals
Und wie
sieht das die IG Metall?
Und wie kriegt sie Lohnverzicht für
"Beschäftigungssicherung"
und Stärkung der "Massenkaufkraft" unter einen Hut? Dazu ein
Beitrag
des
Jahres 2005.
(01.05.07)
"Menschheitskatastrofe"
Klimawandel
Vorsicht,
Profitmacherei in Gefahr!
(28.04.07)
1.
Mai 2007
Der
DGB sorgt sich um die Illusionen seiner Mitglieder
(22.04.07)
Was ist eigentlich mit den
Kommunisten in Rußland los?
(21.04.07)
Kolumbien unter dem Joch Uribes:
Offener Brief der FARC-EP gibt den
USA Kontra
Die
westliche
Öffentlichkeit schweigt weiterhin diesen Krieg des
US-Imperialismus und seines Schergen weitgehend tot. (17.04.07)
Wie geht eine demokratische
Diskussion?
Z.B. bei der GAL (Grün-Alternativen
Liste) in Hamburg St. Pauli
Der
Pfaffe ruft die Polizei: Kritische Einwände
unerwünscht. (17.04.07)
Auch
anderswo in der schönen heilen Welt des Kapitalismus sind
"Amokläufe" gar nicht so selten:
Nachdenkliches
zum »Chaos« an "unseren" Schulen: Das neue Buch von
Freerk Huisken
Die neue Ausgabe
der Zeitschrift GEGENSTANDPUNKT (01/2007) ist
erschienen!
Tornados
nach Afghanistan
Was hat der deutsche Imperialismus
am Hindukusch verloren?
Holen Frauen der (maoistischen)
Afghanischen
Befreiungsorganisation (ALO)
deutsche Tornados
vom Himmel?

Am 8. März hat der
Bundestag den Tornado-Einsatz in Afghanistan beschlossen.
Das ist ein Beitrag der Frühjahrsoffensive der NATO, die
endgültig jeden Widerstand gegen den Sieg der
Weltordnungsmächte zerschlagen soll. Es handelt sich um den
größten Kriegseinsatz der NATO in ihrer Geschichte.
Und
»wir« dürfen nicht fehlen, wenn, wie der
Ex-Verteidigungsminister Struck sagte, "Deutschland am Hindukusch
verteidigt wird".
Warum dann noch Bedenken? Und wie sehen die aus? Zum Beispiel
neuerdings so: "Nach
der sowjetischen Fremdherrschaft [in Afghanistan], die den Frauen die
Emanzipation, die Befreiung aus dem Körperzelt brachte,
stürzte man sich [!! War da nicht der freie
Westen entscheidend beteiligt?] in
eine hauseigene, streng islamische Tyrannei. Die Versuche des Westens,
dort eine feste Demokratie als Versicherung gegen den Terrorismus der
El Kaida zu schaffen, sind so schwierig, weil sie von außen
kommen. Der Boden einer Demokratie von innen, einer in eigener Erde
gewachsenen Freiheit, ist dünn." (Rainer
Bonhorst, Augsburger
Allgemeine,
11.04.07) Ob das daran liegt, daß die USA den Marsch blasen
und
die BRD "nur" mit-fliegt mit ihren Tornados, um ja auch dabei zu sein,
wenn es um die Aufteilung der Welt geht?
Wäre der Erfolg
garantiert, wenn die Deutschen das Kommando
übernähmen? Oder aber was sucht eine »Zivilmacht mit Zähnen« auf einem Schlachtfeld, auf
dem sie keinen Krieg führen will?
Welche Ziele verfolgt die selbsternannte »europäische
Führungsmacht« mit ihrem
widersprüchlichen Einsatz in einem Krieg, den die USA im
Rahmen ihres weltumspannenden »War on Terror« ausgerufen haben? Antworten
hierzu bietet die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift GegenStandpunkt
1-2007. (11.04.07, siehe auch Diskussionsveranstaltung Darmstädter
Destruktivismus)
<
Schaf 1: Der Engel sagt, daß
sich unser Leib heute auf einem Spieß über
dem Feuer finden kann, unsere Seele aber wird sich
für immer im Paradies finden.
Schaf 2: Laß Dich nicht
verbraten!
(eleftherotypia,
08.04.07)
Auf- und Zufälligkeiten sondergleichen
Was sich imperialistische
Mächte allenthalben herausnehmen
Was
Großbritannien jetzt eher in als außerhalb
iranischer
Gewässer mit seinen Streitkräften "passiert" ist, ist
ja
längst kein Einzelfall. Man kann sich genausogut an die
US-Bomben
auf die chinesische Botschaft in Belgrad, auf die Verletzungen des
russischen, auf die des chinesischen Luftraums durch US-Flugzeuge
erinnern oder an den Fall "Ustica", als Ghadafis Flieger ins Visier
genommen worden war - der Zufälligkeiten imperialistischer
Aktionen gibt es längst viel zu viele, um sie als
"Zufälligkeiten", als Versehen beschönigen oder in
aller
Regel gar als Dichtungen, Unterstellungen und Provokationen der
Gegenseite eben der anlasten zu können.
Und ausgerechnet ein Wort aus dem Mund des britischen Premierministers
Blair für bare Münze zu nehmen, das setzt dann schon
einen
sehr entschiedenen und schneidigen imperialistischen Standpunkt voraus.
Aber die deutschen Medien lassen sich da ja nicht lumpen. Kaum
auszudenken, wenn die iranische Marine in britischen Gewässern
-
etwa auf der Suche nach einer Friedenslösung für
Nord-Irland
- herumgeschippert wäre... Gut, die deutsche Politik und ihre
konstruktive Öffentlichkeit wissen natürlich, was sie
den
Bündnispartnern schuldig sind, zumal wenn die
Kriegsvorbereitungen
schon so weit fortgeschritten sind wie im Falle Iran... (03.04.07)
Als
ASEAN- und WTO-Mitglied zu neuen Ufern
Vietnam: Den Kapitalismus antreiben!
Über
3 Jahrzehnte nach Ende des Vietnamkriegs wird eines deutlich: Den
hätte es gar nicht gebraucht, um Vietnams Kommunisten von den
Vorteilen der Marktwirtschaft zu überzeugen! Der bayerische
Ministerpräsident legt, beeindruckt von den vietnamesischen
Fortschritten, gar einen Kranz am Denkmal der Opfer
des imperialistischen Krieges nieder. Und eines ist auch klar:
Marktwirtschaftliche Reformen müssen demokratische nach sich
ziehen, so borniert denken jedenfalls proimperialistische Beobachter.
Zur Information über das Land eine Dokumentation eines
Beitrages von Jean-Claude Pomonti aus der Le Monde diplomatique,
in dem dieser, Parteigänger westlicher Herrschaftsform und
kapitalistischer Ökonomie, sich von den vietnamesischen
Entwicklungen sehr beeindruckt zeigt. (30.03.07)
Die
(un)auffällige Konstruktion von Widersprüchen beweist
die
Lebendigkeit der (deutschen)
Demokratie
Daß
Herr Steinmeier und Co. im Falle Murat Kurnaz rassistisch gehandelt
haben, das haben selbst bürgerliche Zeitungen
festgestellt,
die ja über jeden Verdacht der Systemkritik erhaben sind. Nur:
Ist
das nicht das Prinzip, das der demokratische Staat allenthalben
gebietet, wenn es um ein so hehres Gut wie seine "Sicherheit" geht?
Müssen da nicht zwangsläufig
Leichen anfallen? Einen Beweis dafür hat jetzt die sogenannte "Berliner Erklärung"
in all ihrer heiligen Einfalt geliefert: weiter
(29.03.07)
Der
Kampf gegen den Terrorismus als innenpolitische Aufgabe:
Ägypten:
Charaktermaske der Unschuld (26.03.07)
Riesen-Erfolg
des US-Imperialismus:
Nord-Korea
in jeder Hinsicht völlig bankrott (25.03.07)
Zersetzende Fortschritte in der
Allianz der Imperialisten
Und die
demokratischen Medien sind voll auf der Höhe der Zeit: "4 Jahre Blitzkrieg"
höhnte kürzlich in einem
Kommentar die Augsburger Allgemeine
zum Jahrestag des US-Einmarsches in den Irak. Wie weit ist es also her
mit der transatlantischen "Freundschaft"? - Titelthema der neuen
Ausgabe der Zeitschrift GegenStandpunkt
1/07, die soeben erschienen ist. (22.03.07)
Ende
Februar sorgte der "China-Crash" für Aufregung
China
schon Subjekt des internationalen Finanzkapitals?
Ein Hintergrundbericht dazu
von Ingo
Stützle, das in der neuen Ausgabe der Zeitung Analyse
& Kritik erschienen ist und den er KoKa-Augsburg
freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. (21.03.07)
Kann es sich Serbien erlauben, auf die Abhängigkeit vom Westen
zu verzichten?
Serbien: Der Witz mit den Schulden
wird beendet
Dem
serbischen Zentralbankchef Radovan Jelašić zufolge wird
Serbien
die letzten Kredite in Höhe von 937,2 Millionen Dollar beim
IWF
zurückzahlen. 1990 setzte man in Belgrad noch darauf,
daß
der Imperialismus - insbesondere die USA - aufgrund der Höhe
der
Auslandsverschuldung Jugoslawien nicht
zerschlagen werde (damals gab es noch ein IWF-Schulden-Moratorium und
einen Anpassungskredit). Die bestehenden Schulden wurden danach unter
den Nachfolgestaaten proportional aufgeteilt. -
Natürlich ist ein Schuldenrückzahlungsprogramm nicht
minder
ein Verarmungsprogramm der eigenen Bevölkerung als eine
Schuldenakkumulation. Aber wenn es nicht ewig so weitergehen soll,
muß der Lauf durchbrochen werden: Entweder durch kategorische
Nichtrückzahlung und damit unmittelbar der Stellung der
Gewaltfrage gegen den Imperialismus - oder durch Rückzahlung
und
damit einer Infragestellung der "Beziehungen" zum Imperialismus und
seinen diversen Agenturen. Die Beziehungen zum Westen sollen mit der
jetzt erfolgten Rückzahlung jedoch nicht auf Eis gelegt
werden:
Die serbische Nationalbank wie die Regierung wollen mit dem IWF
über die künftige serbische Wirtschaftspolitik im
Gespräch bleiben. -
Serbien geht da im übrigen andere Wege als Kroatien und
Makedonien, die sich weiter verschulden und um der Güte ihres
Schuldnerstatus willen, westlichem Zugriff Tür und Tor
geöffnet haben. Ein noch ganz anderer Fall ist Bosnien, wo die
Zentralbank direkt dem IWF unterstellt ist (das ist doch mal
wegweisend!). Die Staatsbetriebe (Energie, Wasser, Post, Verkehrswesen
usw.) werden dort von der Europäischen Bank für
Wiederaufbau
& Entwicklung verwaltet, was bedeutet, daß Gelder aus
jenen
staatlichen Sektoren für "Investitionsfonds" verschleudert
werden,
mit denen dem IWF Liquidität plausibel gemacht werden kann.
Jenes
Land wird also auch ökonomisch für Jahrzehnte ein
imperialistischer Betreuungs- und Kontrollfall erster Güte
sein;
in jeder Hinsicht eigentlich eine probate Lösung und man
muß
sich fast wundern, daß, zum einen, dem freien Westen bei
soviel
direktem selbstgestalterischem Zugriff die Präsenz vor Ort
bisweilen etwas lästig erscheint..., und zum anderen,
daß
Serbien einmal mehr so gar nicht auf Linie ist: Etwas Besseres
könnte doch auch Belgrad gar nicht passieren! (20.03.07)
Anmerkung zur
nachgefragten Essenz des Artikels: Es ist
imperialistischerseits von Serbien nur eines gefordert: Bedingungslose Unterwerfung.
Jeder souveräne Akt Belgrads ist verdächtig, ein
feindlicher
zu sein. Ein Belgrader Dementi nützt da gar nichts. Man kann
daran
schön sehen, wie prinzipiell die Sortierung der Welt betrieben
wird.
Afghanistan: Der deutsche Tornado-Beschluß
Krampf statt Kampf in
Afghanistan?
(18.03.07)
EADS-Airbus: Wenn die Arbeiterklasse kämpferisch wird:
Ein einziger Aufschrei nach
Benutzung
Unter
der Führung einer nationalen Einheitsgewerkschaft ist das kein
Wunder. Unverdrossen versuchen daran auch linke Kritiker wie Rainer Roth
anzuknüpfen - dem Fetisch des Geldes setzen sie einen Fetisch
der Arbeit entgegen. Dazu ein vernichtender Beitrag
von Andreas Schmidt aus Hamburg. (17.03.07)
Rußland
will in die WTO und
die
USA führen den kalten Krieg gegen Rußland auch an
der ökonomischen Front fort
(14.03.07)
Auch
unter Prodi: Italien marschiert voran!
(02.03.07)
Apropos
Rente mit 67
Noch ein Schritt für
Arbeiter & Angestellte in die Armut
(01.03.07)
Apropos
Bischof Mixa
Die Wahrheit einer
anerkannten Sorge
(28.02.07)
Bolivien: Kein deutscher Frieden
mit der Morales-Regierung!
Die parteieigene Stiftung der
SPD, benannt
nach dem seinerzeit nicht zu Unrecht als Bluthund verschrieenen
Friedrich Ebert - Nomen est Omen: Jener ließ gegen Linke
schießen -, ist seit den 70er Jahren in
diversen
lateinamerikanischen Staaten ideologisch meinungsbildend aktiv. Sie
pflegt dabei einen europäisch-imperialistischen und als
solchen
eben auch ein ganzes Stück weit antiamerikanischen Standpunkt.
Die
jüngste Linkswende auf dem Subkontinent konnte mit den ihr
verbündeten örtlichen Parteien immerhin in Peru und
Chile
gestoppt werden. Das läßt die Partei freilich nicht
ruhen.
Wie das Internetportal german-foreign-policy
mit Berufung auf die bolivianische Zeitung La Epoca
(v. 23.02.) jetzt berichtet, will die SPD in Bolivien mit der
Gründung einer neuen Partei ein Roll-Back einleiten. Dorn im
Auge
sind der SPD die Verstaatlichungen wichtiger Wirtschaftzweige: Sie
sorgt sich um deutsche Investoren in Bolivien und darum, den
us-amerikanischen Hinterhof beerben und unter
deutsch-europäischen
Einfluß nehmen zu können.
Es ist zwar nicht so, daß sich Deutschland und die EU nicht
kümmern würden:"Mit
der Neutralisierung des Protestpotenzials soll den weitreichenden
Verstaatlichungsplänen der bolivianischen Regierung ihre
gesellschaftliche Grundlage entzogen werden. Dem widmen sich Berlin und
Brüssel auf je unterschiedliche Weise. Während
Deutschland
mit staatlichen Stellen kooperiert und sie zur Einbindung unzufriedener
Bevölkerungsteile drängt ("top-down-Ansatz"),
unterstützt die EU-Kommission nichtstaatliche Gruppierungen
und
übt über finanzielle Abhängigkeiten
Einfluß aus
("bottom-up-Ansatz")." (german foreign policy, 27.02.07).
Für Sozialdemokraten ist das offenbar nicht durchschlagend und
wohl auch nicht deutsch genug. Wahrlich würdige Ebert-Erben!
(28.02.07)
О капиталистических отношениях
между трудом и богатством Arbeit und Reichtum (GegenStandpunkt) (27.02.07)
Scheiß-Begriffe
für Linke (05.02.07)
Der
Ekel erregende Außenminister im
Fall Murat Kurnaz
Der Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen,
Rainer Bonhorst, schreibt dazu: " ...
Wer einen Grund für die verbreitete Abneigung gegen den
politischen Betrieb sucht, kann hier mit einem Griff all das
Üble
finden, das die Politik zu bieten hat: Menschenverachtung,
Doppelzüngigkeit und mangelnde Bereitschaft für das,
was man
angerichtet hat, geradezustehen. Denn keiner war's.
Unter wachsendem Druck
ziehen sich
Außenminister Steinmeier und seine Berater aufs
Protokollarische
zurück: Sie hätten kein 'offizielles'
Freilassungsangebot von
den Amerikanern erhalten. Wie kümmerlich. Was gab es denn in
diesem Fall überhaupt Offizielles? Kurnaz ist ganz inoffiziell
entführt und in sehr, sehr inoffizielle
Foltergefängnisse
verbracht worden. Nur eines ist in diesem Fall offiziell: Er ist eine
Schande." (AZ,
25.01.07)
Klar, jeder Politiker, der auf sich hält, hält seine
Leichen
im Keller versteckt, so gut er kann. Aber damit ist die Politik schon
halbwegs entschuldigt. Denn allenthalben sind die politischen
Machenschaften ein Verstoß
gegen die (gute) Politik.
Doch warum denken Demokraten so und werden an ihrem
geschätzten
System nicht längst irre? Sie negieren, daß
ebendiese
Politik ganz zwangsläufig über Leichen geht: Will man
die
deutsch-us-amerikanische Bündnisfreundschaft nicht
provozieren,
dann kommt man deutscherseits dem Partner eben auch mal weitgehend
entgegen, da überläßt man ihm auch
großzügig
Zuständigkeiten, weil man genau weiß, daß
man dieses
Entgegenkommen an anderer Stelle gut gebrauchen kann und als Forderung
gegen ihn ins Spiel bringen will: So geht imperialistische
"Aufgabenteilung". Es ist die imperialistische
Politik, wie sie geht und steht, und wie sie bei allen Vorbehalten und
aller Kritik - eben auch von der Augsburger
Allgemeinen - überhaupt nicht zur Disposition
gestellt wird. Dann freilich wäre es
redlich, die Opfer imperialistischer Politik als ihre notwendigen Opfer
zu betrachten. (25.01.07)
Der
nächste US-Krieg: Für den Iran wird es ernst:
Die
USA bereiten den "chirurgischen" Schlag vor
Die
Resolution 1737 des UN-Sicherheitsrates vom 23.12.06 eröffnet
den
USA die gewünschte Kritikfreiheit, wenn sie demnächst
endlich
gegen den Iran vorgehen, was sie schon lange wollen. Ende Februar
läuft das UN-Ultimatum aus; dann muß der Iran alle
seine
Aktivitäten zur Anreicherung von Uran eingestellt haben.
Sollte
der Iran der Forderung nicht nachkommen - und danach sieht es aus -,
behält sich der Sicherheitsrat weitergehende
nichtmilitärische Schritte (Sanktionen) vor. Die
militärischen erledigen die USA. US-Verteidigungsminister
Robert
Gates sagte jetzt, der Iran sei zu weit gegangen. Zwei
Flugzeugträgergruppen der USA werden demnächst im
Persischen
Golf einsatzbereit sein. Täglich überfliegen derzeit
US-Aufklärungsdrohnen den Iran. Patriot-Abwehrraketensysteme
werden um die Ölobjekte an der arabischen Küste
positioniert,
um iranische Gegenschläge abzufangen. Auch Rußland
hat
reagiert und dem Iran die ersten der 23 Fliegerabwehrraketenkomplexe
vom Typ Tor-M1 geliefert. (19.01.07)
Rumänien:
Romanisch,
US-freundlich, mit Einfluß auf den ex-sowjetischen Osten
- ein strategischer Gewinn für die EU, aber nicht nur
Längst
haben Firmen wie Renault und Ferrari ihre Fühler nach
Rumänien ausgestreckt: Sie produzieren dort extra billig. Der
Dacia Logan (Renault) läßt sich beispielsweise im
westlichen
Ausland mit einem reinen Extra-Profit
von 50% verkaufen. Und was Firmen, insbesondere aus romanischsprachigen
Ländern, auszunutzen verstehen, versuchen auch viele
Rumänen
sich zunutze zu machen: Sie - spanisch beispielsweise ist leicht
gelernt; in Spanien leben derzeit geschätzte 700.000
Rumänen
- wandern aus, um Anschluß an ein höheres Lohnniveau
zu
finden (mit 200 Euro im Monat gehört man in Rumänien
schon
zur besser bezahlten und vor allem überhaupt bezahlten
Hälfte), welches allein die Verheißungen der
"ungeheuren
Warensammlung" des Kapitalismus näher zu bringen verspricht.
Dieser Abgang ist für Rumänien kein großer
Beinbruch:
Denn zum einen strömt dadurch im Ausland verdientes Geld nach
Rumänien zurück, zum anderen füllt der Staat
durch
großzügige Einbürgerungen die
Lücke.
Auslandsrumänen aus Moldawien, der Ukraine und Serbien sollen
demnächst in den Genuß eines neuen
rumänischen Dekrets
kommen, welches das Außenministerium derzeit vorbereitet.
Vorbild
ist dabei Polen, das seine eigenen Minderheiten im Osten eben so
behandelt.
Diese anvisierte Praxis hat im benachbarten Ungarn Entrüstung
hervorgerufen, weil die ungarische Minderheit in Rumänien weit
weniger großzügig behandelt wird. Zusammen mit der
rumänischen Absichtserklärung als EU-Mitglied,
Moldawien und
die Ukraine näher an die EU heranzuführen, ergibt
sich ein
geradezu groteskes Bild: Die innere EU-Grenze zwischen Ungarn und
Rumänien ist bald problematischer als die
äußere zur
Ukraine, Moldawien und Serbien, für deren Sicherung EADS 2004
einen milliardenschweren Auftrag zum Bau von entsprechenden Anlagen
erhalten hatte (und bei dem es - wie man hört - mit der
Umsetzung
hapert).
Aber nicht nur die EU, auch die USA haben längst ein
Auge auf
Rumänien geworfen. Sie beginnen im Sommer mit dem Bau eines
neuen
Militär-Stützpunkts bei Constanţa am Schwarzen Meer.
Im
Rahmen einer strategischen Partnerschaft wurden 2005 vier permanente
Stützpunkte vereinbart.
Als größter Balkanstaat mit rund 22 Millionen
Einwohnern ist
man in Bukarest also bestrebt, auch innerhalb der EU seine relative
Unabhängigkeit* zu eigenen Gunsten zu nutzen. Ob dieser
selbstgerechte Nationalismus und Subimperialismus der EU gerade noch
gefehlt hat? (17.01.07)
*Wie weit es mit der her ist, macht ein
Blick auf die seit Ceauşescu dramatisch gestiegene Auslandsverschuldung
deutlich. Dafür hat
man die Rohstoffabhängigkeit von Rußland weitgehend
zurückgefahren. Warum
sollen sich (arbeitslose) Arbeiter und Bauern Strom und Heizung leisten
können?
Venezuela:
Warum
steht Chávez auf der imperialistischen
Abschußliste?
Fast
500 Jahre ist es her, daß die Augsburger Handelsfamilie
Welser
das Land kolonisierte. Sie wollte aus ihm ein kleines Venedig - Venedig
war damals ein bedeutender Handelsplatz - machen und nannte es daher
so. Seitdem haben die Kolonisatoren gewechselt. Zuletzt hielten sich
die USA dort "unabhängige" Schergen. Damit ist es momentan
vorbei.
Entsprechend sauer reagiert man daher in den Zentren des Imperialismus:
Was nicht ins Bild paßt, wird totgeschwiegen. Und ansonsten
wird
Chávez wahlweise als böser Kommunist oder als ein
Hitler,
der das Volk verführt, dargestellt (als hätte ein
Faschist je
irgendetwas Positives für sein Volk getan). Ein Bericht
in der taz
vom 16.01. ist dagegen aufgrund seiner Sachlichkeit sehr
aufschlußreich. (16.01.07)
Der
etwas andere US-Krieg in Kolumbien:
Das
Uribe-Regime zeigt seine demokratische Visage (11.01.07)
Präsident
Bush will den permanenten Krieg:
Ist der Irak immer noch keine Demokratie?
Doch!
Denn die USA haben alles dafür getan: Sie haben das Land in
die
Steinzeit zurückgebombt - da sind sie ja Spezialisten -, sie
haben
die Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufgehetzt und in
blutige
Fraktionskämpfe sich verwickeln lassen und sie haben auch
nicht
vergessen, Wahlen zu veranstalten, um die Verhältnisse im Irak
zu
befrieden. Zwar werden Wahlen normalerweise erst nach einer gewaltsamen
Befriedung eines Landes aktuell, aber das ist kein Dogma, geht es nach
den Bedürfnissen der Vereinigten Staaten:
Schließlich werden
dadurch die Schlächtereien noch legitimer, als die
Gewalthoheit
der USA sie ohnehin macht: So durfte die neu etablierte irakische
Staatsgewalt mit der alten abrechnen und Saddam Hussein
aufhängen.
So märchenhaft schön kann Demokratie sein!
Und weil jetzt ja so ziemlich alles in Butter ist, denkt man in den
USA, vor allem bei der politischen Konkurrenz, darüber nach,
den
Feldzug zu beenden und die Soldaten schrittweise abzuziehen. Ganz
anders Bush, dem der Irak immer noch nicht kaputt und demokratisch
genug ist! Er muß auch wirklich kein Faschist sein, um einen
permanenten Krieg zu wollen; als Führer der freien Welt ist er
sich nämlich des Respekts aller oppositionellen Demokraten
sicher,
die ihm partout keine unlauteren Absichten nachsagen und an seiner
demokratischen Mission zweifeln wollen. Jene haben auch nichts gegen
die Opfer unter den Irakis, aber weiter eigene Untertanen in dieser
Sache zu opfern, halten sie für der Sache nicht mehr
angemessen.
Das, diese Art Opposition, macht Bush so stark - gerade vor einem Volk
durchgeknallter Nationalisten (die in den US-Medien den Ton angeben!).
Und das sind die wirklich schlechten Karten, nicht nur der
Bevölkerung im Irak, sondern selbst der in einem so extrem
trostlosen Land wie Somalia, wo die Leute hungern und jetzt auch noch
HighTech-Bomben der christlichen US-Zivilisation abkriegen. Das
äthiopische Vasallenregime mit seinem Stellvertreterkrieg ist
den
USA wohl doch etwas zu ineffizient, was die Leichenproduktion
anbelangt... (11.01.07)
Der
Streit ums Öl zwischen Weißrußland und
Rußland:
Moskau will keine falschen Freunde mehr - allein
Geschäftspartner zählen
Wer
Freund und Partner der USA sein will, muß deren
Geschäftsbedingungen samt der ihnen zugrundeliegenden Gewalt
unterschreiben. Das versteht sich längst von selbst. Warum
sollte
also der Kreml anders verfahren? Warum sollten die
osteuropäischen
Staaten ausgerechnet ihre energiemäßige
Abhängigkeit
von Rußland zu eigenen Geschäften mit dem Westen
ausnutzen
können dürfen? Bei solch unfairen Handelspraktiken
sind doch
die USA und die EU die ersten, die aufschreien, Sanktionen fordern und
verhängen - dafür haben sie ja auch ihre
supranationalen
Organisationen wie z.B. die WTO eingerichtet.
Moskau hat also begriffen, was not tut, will man in der Welt des
Geschäfts, in der Freundschaften über
Geschäftsabschlüsse geschlossen werden und nicht
anders,
kräftig mitmischen. Das bekam die Ukraine bei den
Gasverhandlungen
vor einem Jahr zu spüren, das bekam Polen bei dessen
Umgehung
durch die Ostseepipeline zu spüren und das trifft nun auch
Weißrußland. Allen betroffenen Staaten obliegt ja
die
Option, sich am Geldbeutel ihrer Untertanen schadlos zu halten - ob das
wirklich geht, wen interessiert das? Die westlichen Kommentatoren
sicherlich nicht. Die spekulieren allenfalls darauf, ob sich daraus ein
Protest ergibt, der sich für eigene Zwecke, antirussische
zumal,
ausnutzen lassen kann.
Weißrußland versucht nun, mit einer Verzollung die
Kostenumlage auf die Bevölkerung zu dämpfen (und
handelt sich
damit wiederum Streit mit Rußland ein). Mit russischem
Rohöl
und Rohölprodukten erzielte Weißrußland bislang immerhin einen
milliardenschweren Gewinn (siehe z.B. taz,
05.01.07). Ähnlich wie früher die DDR, die
mit Öl
gefüllte Tankzugwägen einfach umdeklariert und dem
Westen
gegen Devisen verkauft hatte.
Die letzte Lüge in Sachen realer Sozialismus - Stichwort
"Internationalismus" - ist also ad acta gelegt. (Und was lernt Hugo
Chávez Frías daraus?) (05.01.07)
Das
"Rätsel" um Politkovskaja und Litvinenko:
Großbritannien: Unverbrüchlicher Feind Moskaus!
Die
imperialistische Welt und die Regierung in Moskau obendrein
rätseln über die Hintergründe der Ermordung
der
Journalistin Politkovskaja und des Geheimdienstlers Litvinenko. Die als
völlig dubios dargestellten Machenschaften des russischen
Geheimdiensts verdecken zweckgemäß einen Blick auf
die
objektive Interessenlage der beteiligten Staaten.
Großbritannien pflegt nicht bloß eine traditionell
gute,
auf hohem Niveau befindliche Feindschaft mit Moskau. Seit einiger Zeit,
seit nämlich die BRD mit Rußland
hauptsächlich in
Sachen Energiegeschäfte zusammenarbeitet und so ihre
Machtposition
in Europa stärkt, hat Großbritannien die Sorge,
daß
sein imperialistischer Hauptkonkurrent, die BRD, in Europa
immer
weitgehender ohne irgendwelche "Bedenken" Londons schalten und walten
kann; das britische Nordseeöl als Grundlage ist für
ein gemeinsames politisches Interesse deutlich zu wenig.
Das läßt die "Thinktanks" um Tony Blair
natürlich nicht
ruhen: Die gemeinsame imperialistische Front gegen Moskau
gehört
nicht etwa aufgeweicht - wie die Regierung Blair mutmaßt -,
sondern zementiert. Anknüpfungspunkte imperialistischer
Gemeinsamkeiten sind dann oft genug gleich die allerhöchsten
Prinzipien, die sich westlicherseits denken lassen, also z.B.
Menschenrechte. Und wer kommt da Großbritannien gerade recht?
Eine moralisch inspirierte Journalistin wie Anna Politkovskaja. Deren
flammende Anklage gegen Putin in Sachen Tschetschenien kommt nicht nur
London, sondern auch Berlin zupaß. Doch sie scheint
Großbritannien zu dünn, als daß die BRD
nicht jenseits
der Vorbehalte gegen Moskau, die zum erpresserischen
Politgeschäft
nun einmal gehören, ihre eigenen Machtinteressen ausbauen
würde – in der Zusammenarbeit mit einem Staat, der
ihr dazu
einen nicht unwesentlichen Beitrag zu liefern imstande ist. Kurzum,
London ist daran interessiert, daß die Vorbehalte gegen
Moskau
wieder prinzipielles Niveau erlangen. Dafür taugt zwar
einerseits
eine Figur wie Politkovskaja, andererseits aber viel zu wenig.
Der Nachteil, daß sie in ihrer moralischen Kritik keine
Erfüllungsgehilfin des Auslands sein wollte, war zugleich ein
Vorteil für die, denen die Opposition in Rußland
ohnehin
viel zu wenig steuerbar ist: Sie mußten es nur schaffen,
Politkovskaja zu lynchen und die Verantwortung dafür der
Regierung
Putin zuzuschreiben. Und dafür taugt ja nun mal niemand besser
als
der Geheimdienst. Wie schwierig es war, Litvinenko für
britische
Dienste zu bekommen, tut dabei nichts zur Sache: Schließlich
hat
sich die Mühe ja gelohnt. Politkovskaja tot und Litvinenko
auch.
Und in beiden Fällen wird die Regierung in Moskau
dafür
verantwortlich gemacht, die schließlich Dienstherr ihrer
Geheimdienste ist, was ja bei den britischen Geheimdiensten ganz anders
sein soll. Ob Litvinenko von den Briten selber, oder aus Revanche von
der russischen Seite kaltgestellt wurde, ist da einerlei. Daß
er
das Maul hält, kann London nämlich mindestens genauso
recht
sein. (27.12.06)
