Deutsche Weltgeltung verlangt mehr Leichen!

Etwas Besseres als deutsche Leichen kann der deutschen Politik nicht passieren: Dokumentieren sie und gerade sie, daß Deutschland weltweit  Verantwortung übernimmt und nicht alles den US-Amerikanern überläßt! So ist die an den Tag gelegte Abscheu über dieses "Verbrechen" - als ob es kein Krieg wäre! - nichts als die Show, die zum blutigen Geschäft gehört. So wird jede Leiche deutschen Passes ein Argument dafür, den Krieg weiterzuführen. Ja sie spricht dafür, ihn sogar auszuweiten. So plädierte kürzlich erst der militärpolitische Sprecher der SPD - was die deutsche Kriegspartei Nr. 1 alles hat! -, Arnold, für eine Ausweitung des deutschen Mandatgebiets. Und SPD-Idiot Struck wird nicht müde zu betonen, daß der Hindukusch ein deutsches Mittelgebirge sei, das unbedingt verteidigt werden müsse, und plädiert für eine Truppenaufstockung!
Größtes Problem der deutschen Politik ist derzeit, ihren Afghanistan-Krieg der Öffentlichkeit als irgendwie positiv zu verkaufen. Aber auch an dieser Front gibt es Erfolge zu vermelden: Die CSU hat einen "Afghanistan-Koordinator" vorgeschlagen, dem es obliegen soll, die Medien mit entsprechenden "Informationen" zu füttern. Manche Medien scheinen darauf geradezu zu warten. So plaziert die taz einen Lehrbeauftragten der Uni Hamburg mit einem Kommentar (11./12.08.07), der in all seiner Einfalt, den deutschen Imperialismus à la Willy Brandt als "Weltinnenpolitik" schönzufärben sucht. Jener Beauftragte weiß sogar, daß Steinmeier und Beck für die Entsendung weiterer Soldaten nach Afghanistan seien - offenbar gelingt es der SPD prima, ihre Stimmungsmacher in der Öffentlichkeit zu positionieren (und die taz ist dumm genug, sie abzudrucken!).
Und unter diesen Vorzeichen werden die GRÜNEN am 15. September ihren Sonderparteitag zu Afghanistan abhalten, für den sie am 14.04.07 im Länderrat zu Bremen schon festgelegt haben, daß es dabei "nicht um eine Exit-Strategie, sondern um eine Erfolgsstrategie in Afghanistan" geht. Und weiter: "Und es geht uns nicht um das Ob einer militärischen Komponente, sondern um das Wie und um eine zivile, militärische und drogenpolitische Strategie, die eine Stabilisierung stützt und nicht gefährdet." (15.08.07)