AhtisaariWarum betrieben die Westmächte die "Unabhängigkeit" des Kosovo so hartnäckig?

1. Gegen Serbien: Von Belgrad möchte man auch diesen Kniefall unbedingt.
Was ist mit dem Völkerrecht, mit dem Vertrag von Dayton, mit der UN-Resolution 1244? Daran hat sich Serbien zu halten - aber doch nicht wir! Eine dauerhafte Militärpräsenz - die EU-Polizei-Truppe ist ein Schritt dazu und wenn der UN-Auftrag (gleichzeitig mit der Resolution 1244!) für die NATO-KFOR-Truppen nichtig ist, ist das nicht gleichbedeutend mit deren Abzug (eine Neuformulierung ihres Auftrags ist schnell passiert) - wird unabhängig von der UNO installiert, gegen wen sie also gerichtet ist, ist keine Frage. 
2. An die Adresse Rußlands: Auch Rußland hat unsere Räson von Ordnungsstiftung zu lernen! Und Rußland möchte sich nicht einbilden, ähnliche Fälle in seiner Einflußzone - wir bestimmen wie weit die überhaupt geht! - zu seinen Gunsten auf die Tagesordnung setzen zu können!
3. Im Grunde eher nebensächlich: Für einen Vasallen, wie er im Buche steht: Aufgrund seiner politisch/militärisch/ökonomischen Abhängigkeit wird das Kosovo uns aus der Hand fressen, was wir ihm hinhalten. (Was haben die nationalistischen Kosovo-Albaner davon? Hungerhilfe made in USA & EU, bis sie ihnen gestrichen wird, weil sie sich von einem imperialistischerseits festgelegten Zeitpunkt an selber versorgen können müssen - das hat wahrlich nicht jeder Drittweltstaat, auch nicht in Ost- und Südosteuropa.) -
Zum Vorgehen ist noch folgendes bemerkenswert: Der Beauftragte Ahtisaari ist mit seinem Plan gescheitert, eine Anerkennung eines unabhängigen Kosovo auf internationaler Ebene, also unter Einbindung Serbiens und Rußlands, 
zu erreichen.
[Für diesen famosen Plan wurde er übrigens mit mindestens 2 Millionen Euro entlohnt, die ihm, von einem Schweizer Konto eines albanischen Mafiosi abgehoben, nach Finnland geschickt wurden. Im übrigen hatte delikaterweise niemand geringerer die Ehre, die Sache aufzudecken, als der BND, der sich offenbar bei Schweizer Kontonummern auskennt wie in seiner Westentasche (siehe Bericht in der in Banja Luka erscheinenden Tageszeitung Fokus vom 22.06.2007 sowie nachfolgende Ausgaben). Siehe nebenstehende Dokumentation]
Nachdem dieser Plan, der die EU außer ihrer tugendhaften Geduld nichts gekostet hat, so nicht durchzusetzen war, übergehen die EU-Herrschaften einfach die andere Seite; das können sie nämlich auch. Und wehe die Serben mucken auf! Haben sie aus den NATO-Bomben, die sie abgekriegt haben, denn gar nichts gelernt?

Kurzum: So geht Gewalt heute. Unwidersprechlich imperialistisch. Welche kriegsträchtigen Fälle nach dem Präzedenzfall Kosovo in anderen Gegenden der Welt noch auf die Tagesordnung kommen, wird man sehen.
Präzedenzfall nicht bloß in der Hinsicht, daß separatistische Bestrebungen in anderen Ländern aus dem Fall Kosovo ein Recht ableiten würden, endlich selber als unabhängige Staaten anerkannt werden
zu müssen. Sondern hauptsächlich deswegen, weil offenkundig geworden ist, daß der "freie Westen" keinerlei Hemmungen mehr kennt, sich über zwischen- und supranationale Vereinbarungen hinwegzusetzen, so wie es seinen Interessen am besten zu dienen verspricht. (17.02.08)
[Literaturhinweis: Jugoslawien spezial.]