Historischer Rückblick: Die deutsche Luftwaffe
Parseval P1 Augsburg 1909 - KoKa AugsburgEs begann mit den Parseval-Luftschiffen, die ob ihrer beweglichen Form noch ein schierer Ballon waren. Das historische Foto [KoKa-Archiv] von der Erstpräsentation am 13.10.1909 in Augsburg (in Berlin wurde das Modell bereits 1906 vorgestellt) zeigt die Sensation bei der Landung auf einer Wiese im Hochfeld, zeigt die »P1« von der damals niemand ahnte, daß solche von der Ballonfarbrik Riedinger produzierten Luftschiffe wenige Jahre später prima zur Kampfbeobachtung und -dirigierung im Weltkrieg eingesetzt werden konnten. Sie wurden bis 1931 produziert, wiewohl die ersten Kampfflugzeuge ihnen den Rang schnell abgelaufen hatten. Jene »Jets« waren Doppeldecker, die sogenannten »Rumpler-Tauben«, die die Firma Rumpler aus Berlin ab 1916 auch in Augsburg produzieren ließ. Natürlich warf die Niederlage im Ersten Weltkrieg aufgrund der Auflagen der Siegermächte die Militärindustrie zurück. Nicht anders wie nach dem zweiten Weltkrieg, für den bekanntlich die Messerschmitt-Kampfflugzeuge das Augsburger Qualitätsprodukt erster Klasse waren. Daß Augsburg gerade wegen seiner Luftkampfindustrie zu den wesentlichen Angriffszielen der Kriegsgegner gehörte, ist überhaupt nicht verwunderlich. Die Krokodilstränen über die Zerstörung der Stadt können sich die alljährlichen Friedensdemonstranten inklusive Herrn Oberbürgermeister Gribl also sparen! Sie machen ja gleichzeitg ihren Frieden mit der gigantischen Aufrüstung in Sachen militärischer Luftfahrt, ja ein Herr Gribl findet gerade die ja große Klasse und zukunftsweisend für den Standort und das ist keineswegs bitter ironisch gemeint.
Für den Falle eines Krieges sind die Augsburger Rüstungsbetriebe vorsorglich rote Punkte auf den Karten nicht nur Rußlands, ebenso der USA: So kann man sich als Parteigänger des heutigen Deutschlands, als demokratischer Nationalist eben, wieder in eine Opferrolle hineinlügen, die die Wahrheit nicht zur Kenntnis nimmt. Hier treibt der deutsche Staat das voran, wofür er seine dummen Untertanen gnadenlos bezahlen läßt, nicht nur im Krieg, aber da besonders drastisch!
Welche geradezu wahnwitzigen Ansprüche der deutsche Brain-Trust aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft hegt, wird in dem Projekt »Innovationspark Augsburg« deutlich, der mit »carbon composites« einen »genialen« Link auf seiner Seite hat. Daß da auch deutsche Autofirmen ihr Bein drin haben, versteht sich insofern, als die Militärindustrie noch immer jede Menge »Abfallprodukte« für das Zivilleben hergegeben hat. So hat Rumpler seine Tauben nach dem Krieg zu Zivilfliegern umgebaut, Messerschmitt nach dem nächsten Krieg Kleinwagen hergestellt. Bildungseinrichtungen wie Universitäten stehen wie damals den national-ökonomischen Aufträgen sehr positiv gegenüber, die Experimentalfysik beispielsweise betreibt in Augsburg Grundlagenforschung für die Anforderungen der Luftfahrtindustrie.
Näheres siehe auch in den Daten zur Augsburger Geschichte und in einem Artikel vom 01.03.12 »Krasses Versagen der IG Metall in Augsburg«. 
(03.03.12)