GRÜNE: Frieden schaffen mit NATO-Waffen!
Die
GRÜNEN führen einen Wahlkampf mit der Parole: "Konsequent
für Menschenrechte in Europa" (Wahlplakat). Das gibt zu denken,
schließlich waren sie es, die mit Joschka Fischer als
Außenminister Krieg unter den hehrsten Prinzipien des
Imperialismus wieder zur deutschen Sache machten. Krieg als Mittel der
Politik ist konsequent, wenn man nicht vergißt, ihn mit
"Auschwitz" zu begründen. Die serbische Bevölkerung kann ein
Lied davon singen.
Offenbar ist es Strategie der GRÜNEN, mit politischer Konsequenz
wieder an die Macht zu gelangen. Da ist der Koalitionspartner dann auch
piepegal: Sie würden in jeder Verbindung diejenigen sein, die ihr
ihren Stempel aufzudrücken verstünden. Und zwar mit einer
klaren imperialistischen Ansage deutscher Kultur: Menschenrechte als
Mittel der politischen Einmischung in die Angelegenheiten anderer
Staaten, wenn die nicht so wollen wie wir: Da kennen die GRÜNEN
weniger Hemmungen als ihre politische Konkurrenz, die ja bekanntlich
auch nicht von schlechten Eltern ist.
DKP verhindert ihre Spaltung! (ein neuer Sieg des Kommunismus!)
Man kann im Umgang mit Parteien, die sich irgendwie links einordnen, so
zurückhaltend sein, wie man will, nicht weil sie es
unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen alle nicht
leicht haben, sondern weil bei der Kritik ihrer Auffassungen man ja das Mißverständnis vermeiden möchte,
sie als Ausdruck machtambitionierter Konkurrenz zu verstehen, was bei
so überaus moralischen Menschen wie jenen nur allzu leicht
passiert. Allein sie bringen sich allenthalben selber in
Mißkredit,
was ja noch anginge. Wo das Faß aber dann am Überlaufen ist,
ist da, wo sie im Grunde nichts anderes tun als linke Zwecksetzung -
Sozialismus, Kommunismus oder wie auch immer man sie benennt - zu
diskreditieren. Da möchte man ihnen doch zurufen, sie möchten
mal die Klappe halten. Tun sie aber nicht. Sie stellen sich
vorzugsweise selber ein Armutszeugnis aus und liefern der politischen
Herrschaft des Kapitalismus ein Argument dafür, sie - mitsamt
dem Kommunismus schlechthin - in die Ecke von Spinnern zu stellen,
z.B. die DKP in ihrer
Parteizeitung unsere zeit vom 22.05.09:
"Der Parteivorstand [PV] beschloß
nach einer längeren Debatte (in der u. a. das Vorgehen der
Berliner und Brandenburger Landesorganisationen kritisiert wurde, die
Landeslisten vor der Entscheidung des PV aufgestellt
hatten), aus Sorge um den Zusammenhalt der Partei die Kandidatur der DKP
zu den Bundestagswahlen beim Bundeswahlleiter anzumelden. 'Der
Parteivorstand ruft alle Mitglieder der DKP auf den Bundestagswahlkampf
zu nutzen, die außerparlamentarischen Kämpfe voranzutreiben.
Nicht Wahlen verändern die gesellschaftlichen Verhältnisse.
Es bedarf des Widerstandes von unten und des gemeinsamen Handelns der
Betroffenen gegen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise.'"
Die Teilnahme an Wahlen ist also ein Versuch, eine Spaltung zu
verhindern, weil zwei Landesorganisationen basisdemokratisch
vorgeprescht sind. So ein Glück aber auch! Sonst hätte man
zugunsten der "außerparlamentarischen Kämpfe" - eine
ziemliche Seifenblase dieser Partei, die sie immer wieder neu erfindet - die
Wahlen auch Wahlen sein lassen können, ja geradezu müssen.
Das hätte zur Spaltung geführt; Spaltung ist ja in Augen
dieser "Kommunisten" ohnehin des Teufels, wo zusammengeführt
werden soll, was moralisch zusammengehört: "Jetzt die Kräfte
für eine politische Wende sammeln", macht ein anderer Artikel des
Blattes auf, geschrieben vom Vorsitzenden der Partei, Heinz Stehr, in dem er
so tut, als wäre die Bittstellerei der einbestellten DGB-Basis bei der Demonstration in
Berlin am 16.05. auf dem besten Weg und jene Basis müßte im Grunde nur
noch die DKP wählen. "Spaltung" ist somit das
Argument gegen alles, was (nicht nur) einem Vorstand nicht paßt,
z.B. gegen einen Wahlboykott und im allgemeinen gegen das
Einräumen von Mißerfolgen, sofern deren Grund (auch) in der
politischen Ideologie liegt, die als sakrosankt gilt.
Und um die nationale Kompatibilität der Kommunisten zu
unterstreichen, wird dann - woanders im Blatt - auch noch Max Reimann von der KPD, als deren
Nachfolger sich die DKP gegründet hat, mit seiner Rede zum
Grundgesetz aus dem Jahre 1949 zitiert:
"Wir lehnen das Grundgesetz ab, weil
es die Spaltung Deutschlands bedeutet. Sie, meine Damen und Herren,
haben diesem Grundgesetz, mit dem die Spaltung Deutschlands festgelegt
ist, zugestimmt. Wir unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag
kommen, daß wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen
werden, die es angenommen haben."
So wenig wie die nationale Spaltung für diese Sorte Kommunisten in
Ordnung ging, so lässig konnten sie sich mit dem privaten Eigentum
abfinden: "Das Eigentum wird von der
Verfassung gewährleistet. Eigentum darf aber nicht zu
wirtschaftlicher und politischer Machtkonzentration, die das Volk
vergewaltigt, mißbraucht werden. Darum sind
Eigentumskonzentrationen in der Industrie durch Bildung von Monopolen
wie auch des Großgrundbesitzes über 100 ha Bodenfläche
verboten." (Grundgesetz-Entwurf der KPD) Na, wer wird denn das Eigentum mißbrauchen wollen? Geht das überhaupt?
Quo vadis Lucy Redler?
Einst kämpfte sie mit ihrer SAV (Sozialistische Alternative
[Voran]) gegen die Sozialdemokratisierung der WASG und gegen einen
Zusammenschluß mit der ostdeutschen PDS. Jetzt wollten sie und
einer ihrer Mitstreiter der vereinten Linkspartei dann doch beitreten
und durften nicht. Was nichts daran ändert, daß sie sich DIE
LINKE so zurechtinterpretieren, wie sie wollen: Während die
Linkspartei auf der Verbindlichkeit von Parteibeschlüssen für
alle Mitglieder beharrt, wähnen Redler & Co. in jener Partei
ein offenes Sammelbecken von Linken unterschiedlicher Couleur. Somit
habe in dieser prokapitalistischen Partei auch der Antikapitalismus
einen Platz, weil er ihn dort einfach haben müsse:
"Die politische Dimension der Wirkung
der Beschlußfassung [der LINKE-Bundesschiedskommission] bleibt bestehen. In der Partei stehen sich
grundlegend zwei Richtungen gegenüber: eine im weiteren Sinne
antikapitalistische Richtung, die die Aufgabe der Partei vor allem in
der Unterstützung außerparlamentarischer Bewegungen sieht
und eine Perspektive der Überwindung des Kapitalismus vertritt und
eine auf Regierungsbeteiligung und Politik des kleineren Übels
ausgerichtete Richtung, die zur Zeit die Bundestagsfraktion und die
ostdeutschen Landesverbände dominiert. Eine Aufnahme hätte
die antikapitalistische Richtung gestärkt und wäre auch ein
Signal an andere linke und antikapitalistische AktivistInnen gewesen,
die der Partei bisher nicht beigetreten sind, daß diese für
linke KritikerInnen offen ist. Nun wurde das entgegen gesetzte Signal
ausgegeben.
Aber gerade in Zeiten, in denen DIE
LINKE verstärkt aus dem kapitalistischen Lager angegriffen wird
und prominente VertreterInnen des moderaten Parteiflügels die
Partei verlassen (Wechselberg) oder gar zur SPD übertreten
(Kaufmann), ist es von großer Bedeutung, daß eine
größtmögliche Einheit der linken und
antikapitalistischen Kräfte durch die Partei erreicht wird.
All dies ist angesichts der tiefen
kapitalistischen Weltkrise, der fallenden Umfragewerte für DIE
LINKE und des noch viel zu schwachen gesellschaftlichen Widerstands
gegen Entlassungen, Betriebsschließungen, Rettungspakete im
Interesse der Banken und Konzerne und einer anstehenden Agenda 2020 zu
betrachten. Die Führung der LINKEn zeigt sich nicht in der Lage
eine passende Antwort auf die kapitalistische Krise zu formulieren. Sie
will Arzt am Krankenbett des Kapitalismus sein, statt die Rolle des
Totengräbers einzunehmen. Darum geht letztlich die
Auseinandersetzung und SAV-GenossInnen sollen aus dieser
Auseinandersetzung fern gehalten werden.
Das wird Klaus Ernst und seinen
Freunden jedoch nicht gelingen. SAV-GenossInnen werden bundesweit
weiterhin solidarisch, kritisch und loyal in der Partei DIE LINKE
mitarbeiten und sich für einen konsequenten und kämpferischen
sozialistischen Kurs einsetzen. Lucy Redler, Sascha Stanicic und ggf.
weitere Berliner SAV-lerInnen , die aus der Partei fern gehalten werden
sollen, werden ebenso einen Beitrag zum Aufbau gesellschaftlichen
Widerstands gegen das Abwälzen der Krisenfolgen auf die Massen und
für eine starke sozialistische Massenpartei leisten." (Stellungnahme der SAV vom 15.05.09)
Entschieden mitmachen ohne dabei eigene Prinzipien aufzugeben, ist ein
Widerspruch. Ein permanenter Widerspruch. Permanenter als die
Revolution. Die SAV macht's möglich.
(25.05.09)
