Siemens-Töchter Osram und Fujitsu -
ein General-Angriff auf den Lohn

Weltweit zu produzieren und damit sowohl Transport- und Vermarktungskosten zu sparen einerseits sowie andrerseits die in Indien und China hervorragend niedrigen Arbeitskosten auszunutzen, ist erklärte Strategie von Global Players, wie sie die Siemens-Töchter sind.
Bei Osram heißt das konkret, neue Meßlatten für die heimische Produktion: nämlich, möglichst viele Mitarbeiter mit unverschämt niedrigen Abfindungen abzufinden - damit die Beschäftigungsgarantie bis Oktober 2010 zu unterlaufen - und durch Leiharbeiter nach Bedarf zu ersetzen. Bei Fujitsu sind schon über 20 % als Leiharbeiter beschäftigt und ein Ende ist nicht abzusehen, egal ob das lukrative Werk nun verkauft wird oder nicht.
So sieht sie aus, die Standortsicherung, die die IG Metall nicht angreifen will. Stattdessen baut sie einen Popanz auf: Die Werke könnten ganz geschlossen werden. Doch warum wird in die Werke millionenschwer investiert (bei Osram u.a. eine neue Leuchtstofflampenproduktionslinie 2008, eine 2007, Kompletterneuerung der Glaswannen 2008)? Aber so geht eben der Zusammenhang: Konstantes Kapital heckt den Anspruch, am variablen, an den Arbeitskräften zu sparen. Leiharbeiter gegen die Stammbelegschaft auszuspielen, scheint ein probates Rezept des Kapitals, dem die Gewerkschaft nichts, aber auch gar nichts entgegensetzt. Dagegen appelliert sie an den Erhalt der Werke bzw. agitiert gegen den Verkauf, als ob die Sorgen des Kapitals - die obendrein nicht einmal dessen wirkliche sind - ihr nicht scheißegal sein könnten. Wenn man sich die nämlich zu eigen macht, ist sonnenklar bzw. osramhell, wessen Interessen auf der Strecke bleiben, ja bleiben müssen.
Es gibt viele Gründe gegen die Geschäftspolitik zu sein, die Gewerkschaft kennt sie nicht. Sie spielt sich einmal mehr auf als besserer Kapitalist, nach dessen Ansicht und in dessen Händen Kapital und Lohnarbeit wirklich kein Widerspruch zu sein bräuchte. 

In die gleiche Richtung wie Siemens marschiert - wen wundert es - auch die MAN; wenngleich die Neuregelungen vergleichsweise moderat aussehen, so ist doch der Angriff auf den Lohn unübersehbar:
Bei der MAN-Tocher RENK - ähnlich den anderen MAN-Töchtern sowie manroland - sehen sie im wesentlichen so aus:
- Investitionen in Gebäude und Maschinen in Höhe von 40 Mio. € bis Ende 2012
- Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2012
- 1 Stunde unbezahlte Arbeitszeit pro Woche
(01.11.08)