Wähler und Nicht-Wähler 
Beim Bürgerentscheid bezüglich des Kö-Umbaus erreichte die Wahlbeteiligung den neuen - wohl bundesweit einmaligen - Rekord von 24,2 %, gerade genug, um diesem demokratischen Element Geltung zu verschaffen. Verlierer waren SPD und Grüne im Verbund mit der Wirtschaft, insbesondere den Stadtwerken. Laut Stadtwerke-Chef und laut GRÜNEN-Fraktionschef konnten die Wähler die Ja-Nein-Fragestellung nicht recht auseinanderhalten. Als ob man das bei jenen Klasse-Alternativen auch hätte müssen! 
Gewinner waren CSU und Augsburger Allgemeine, welcher die Stellungnahme der Wirtschaft für die falsche Seite unangenehm aufgestoßen war; erstere sieht sich auf dem Weg zur Machtübernahme bei den nächsten Kommunalwahlen 2008, angesichts der SPD-Argumente - zu deren Beschönigung Alt-OB Hans Breuer herzuhalten sich nicht zu schade war - wahrscheinlich wirklich keine große Kunst.
Im übrigen: Demokratie geht doch wohl am besten ohne quengelnde, störende Bürger! 
(25.11.07)

Das Bürgerbegehren zum Königsplatz
1. So kennt man sie, die Demokraten: Diesmal sind es SPD und GRÜNE, die von oben herab einen Eingriff in das städtische Leben durchsetzen wollen: Den Umbau des Königsplatzes zur sogenannten Mobilitätsdrehscheibe. Diskutiert wird nicht, denn wozu ist man denn in Amt & Würden?
Daß es eine sachliche Notwendigkeit für einen (Ruckzuck-)Umbau
gäbe, ist gelogen. Man bräuchte ja nur andere Prioritäten setzen, z.B. die Linie 1 über Stadttheater und HBF zweigleisig auszubauen und schon wäre der Kö um eine Straßenbahnlinie entlastet. Aber das hieße ja eine Einschränkung des Auto-Durchgangsverkehrs mitten durch die Altstadt. Und wer will sich von den Herren Stadtpolitikern mit einer Geschäftswelt anlegen, die immer so tut, als hätte sie nur Kunden, wenn die vor ihrem Laden parken könnten (was ohnehin meist unmöglich ist)? Für den vorrangigen Ausbau der Linie 1 und Rückbau der Straße auf je eine Spur in jeder Richtung bei Unterbrechung eine vollständigen Durchfahrmöglichkeit durch die Altstadt - was angesichts der längst fertiggestellten Umgehungstraßen möglich wäre - sprächen auch die Feinstaubwerte, deren Messungen ja bekanntlich in der Karlstraße Höchstwerte erzielen. Aber das scheint nicht einmal die GRÜNEN - offenbar vollkommen im Arsch der SPD - zu jucken, ebensowenig wie die anstehenden Baumfällaktionen am Kö. Im übrigen muß auch die neue Linie 6 nicht unbedingt über den Kö führen, wenn er denn schon überlastet ist.
2. Gegen diese "Demokratie von oben" hat die oppositionelle CSU jetzt ein Bürgerbegehren durchgesetzt. Das ist an sich ja schon ein Witz und eine Heuchelei, weil die CSU sich ja sonst einen Dreck um Bürgerbelange schert - es sei denn, die stammen aus der Geschäftswelt!  
Die CSU hatte ursprünglich noch weit größere Rodungsabsichten am Kö; aber als sie sah, daß sie so gegen den politischen Gegner keinen Stich machen würde, zog sie ihr Patentrezept für Verkehrsfragen - den Tunnelbau - aus der Tasche. So würde der Kö grüner bleiben als unter Rot-Grün: Bloß, wie Dieter Ferdinand von den GRÜNEN überzeugend nachgewiesen hat, wäre der Plan - sieht man mal von der Absurdität eines Tunnels mitten in der Stadt ab - umsteigetechnisch gar nicht praktikabel. 
Fazit: Auch auf kommunaler Ebene hat man keine Wahl! (21.10.07)