Feinstaub - Werte so hoch wie selten zuvor (AZ v. 31.03.10)                     
Trotz der Umweltzone? Dabei ist die ja nun wirklich lächerlich. Nicht, daß so gut wie niemand aus der Zone verbannt wird, das wäre der Autolobby auch nicht zuzumuten! Es ist ja sogar erwünscht, daß jetzt, zu einer Zeit, wo alle Umgehungsstraßen ausgebaut sind, der Durchgangsverkehr sowohl in N-S-Richtung (Unterer, Mittlerer, Oberer Graben) wie in W-O-Richtung (Grottenau, Ludwigsstraße, Karlstraße, Leonhardsberg, Pilgerhausstraße, Jakoberstraße) durch die Altstadt rollt, neben den vielen Ampeln zusätzlich gebremst von den zahlreichen Linksabbiegemöglichkeiten, die den Feinstaub aufgrund der Staubildung besonders begünstigen. Allein um diesen Durchgangsverkehr nicht einzuschränken wird die Führung der Straßenbahnlinie 1 über das Stadttheater zum HBF systematisch verzögert.
Die Maximilianstraße wird auch nicht für den Allgemeinverkehr gesperrt, das wäre ja geradezu eine Kampfansage an die Protzkarossen, die dort ihre Kreise zu drehen pflegen. Als man jetzt nach dem gescheiterten Dönerverbot dann doch irgendwie darauf kam, daß der Verkehr der Hauptverursacher von Lärm ist, hat OB Gribl eine Geschwindigkeitsbeschränkung in der Maxstraße auf 20 km/h vorgeschlagen. So bekämpft man wohl den Lärm mit dem Feinstaub, oder wie? Eine weitere Lachnummer lieferte Umweltreferent Rainer Schaal, der sich bemühen will, eine wissenschaftliche Aufstellung darüber zu erhalten, die erhöhte Feinstaubbelastung dem fehlenden Luftaustausch und dem Splitt anlasten zu können. So geht es zu im real existierenden Kapitalismus, in dem die Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung auf der Strecke bleiben (wenn es nicht gerade um einen individuellen Schweinehund namens Raucher geht, auf dem man bequem einprügeln kann).
Im übrigen ist die Feinstaubmenge auch unter den sogenannten Grenzwerten "problematisch", nur halt nicht für die, die darüber entscheiden, was und wieviel sie ihren Untertanen zumuten wollen.
(05.04.10)