"Stoppt die Auslandseinsätze der Bundeswehr" (Augsburger Friedensinitiative)
Diesen Appell richtet die AFI an niemand geringeren als die Bundesregierung, also an den Staat, der genau
das andere tut und dafür auch seine Gründe hat. Mit diesen
Gründen scheint sich die Initiative nicht nur nicht näher
befassen zu wollen, sie scheinen ihr so, wie die Politik sie vorstellig
macht: als Friedenspolitik, auch so sehr in Ordnung zu gehen, daß
sie meint, man müsse und brauche nur um die Mittel und Wege zu streiten, die in eine von allen
angestrebte Welt aus Frieden - auch: sozialem Frieden! - führt. So
beklagt die AFI eine "Militarisierung" der Außenpolitik, als
gäbe es eine solche ohne Militarisierung auch. Außerdem
würden unerwünschte Nebenwirkungen wie etwa die Demontage von
Bürgerrechten die Militarisierung begleiten - als ob
Bürgerrechte irgendwie etwas positives für die
Manövriermasse von Staat und Kapital wären. Und
natürlich der Sozialabbau - die Umschichtung von Staatsausgaben
vom Sozialen zum Militär! Schlimm, schlimm und vor allem so etwas
von unverständlich, zumindest für die AFI, die an den Ideologien der Herrschaft einen Narren gefressen hat.
Man weiß nicht recht, ob man die ignorante Ausdauer oder die
ausdauernde Ignoranz dieser alternativen Friedensfreunde mehr bestaunen
soll.
Den Ostermarschaufruf haben im übrigen folgenden Vereine unterzeichnet:
Aktionsforum Frieden Neuburg, Attac Augsburg, DFG-VK e.V.
Augsburg, Forum solidarisches und friedliches Augsburg,
Frauenprojektehaus Augsburg e.V., Pax Christi Augsburg, VVN-Bund der
Antifaschisten, Werkstatt solidarische Welt sowie die Pseudokommunisten
von DKP/SDAJ. Daß die GRÜNEN fehlen, überrascht nicht,
die Linkspartei (PDS/WASG) fehlt allerdings auch schon: Sie will ja
ebenfalls ganz groß in die demokratische (Real)politik einsteigen.
(06.04.07)
