KPD in der Wirtschaftskrise 1932KPD in der Wirtschaftskrise 1932

1932 veröffentlichte die KPD diese Plakate:


Gegen Faschismus und Hindenburg-Politik!
Kämpft mit der KPD - Wählt Liste 3
Der Karikaturist war Alfred Beier(-Red) (1902 - 1980?).

Papen »kurbelt an.«
Wählt Kommunisten, Liste 3
Der Karikaturist war Günther Wagner (1899 - 19??).

[Da vorliegende Abdrucke unserer Website nur sehr kleinformatig vorliegen,
werden im folgenden die einzelnen Sequenzen separat wiedergegeben.]

Plakat 1:
01 KPD 
Die Rationalisierung trieb
Den Arbeitsmann aus dem Betrieb.
(Auf der Tafel steht zu lesen: Lohnabbau, Gehaltsabbau, Entlassungen, Leistungssteigerung)

02 KPD
Wer arbeitslos und invalid,
Nur noch sein Sterbegeld bezieht.
(Auf der Tafel steht zu lesen: Notverordnung)

03 KPD
Das letzte Stückchen Brot und Speck,
Das fressen Zoll und Steuer weg.
(Auf den Tellern steht zu lesen: Heringszoll, Schlachtsteuer, Salzsteuer, Mehlzoll)

04 KPD
Geht baden! sagt die SPD,
Dann tut euch der Faschist nicht weh!
(Auf dem SPD-Organ Vorwärts steht zu lesen: "Bleibt zu Hause!", "Schließt die Fenster!", "Geht baden!")

05 KPD
Wels sagt: der Terror geht zu weit!
Drum klagt er Hindenburg sein Leid.
(Wels, SPD-Vorsitzender und Reichstagsabgeordneter, und ein Kompagnon klopfen an die Türe des damaligen Reichspräsidenten. Auf ihrer Petition steht zu lesen: "Mahnung an den Herrn Reichspräsidenten")

06 KPD
Den Wirtschaftsumbau Leipart predigt,
Das Kapital wird nicht geschädigt.
(Leipart war Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes [ADGB], als seine Forderungen sind zu lesen:
"Verstaatlichung, Kontrollämter, 40 Stunden-Woche ohne Lohnausgleich"; im Hintergrund tragen drei Figuren ein Banner mit der Aufschrift "Umbauprogramm der Gewerkschaften" direkt in den Rachen eines Kapitalisten, auf ihren Gewändern steht zu lesen: "Zölle", "Osthilfe" und "Subventionen für Banken und Industrie")

07 KPD
Wie Noske 19 einig mit dem General,
Zeigt man sich heute wieder national.
(Im Bildabschnitt 1919 steht auf der Litfaßsäule: "Ruhe und Ordnung" [links] und "Der Sozialismus marschiert - Noske [rechts], im Bildabschnitt 1932 stehen der damals preußische SPD-Innenminister Severing und Reichskanzler von Papen zusammen, der ihn und die preußische Regierung wenig später - am 20. Juli 1932 - entlassen sollte, während im Hintergrund die Faschisten ungestört aufmarschieren: Auf dem Textfeld sind die Worte gerade noch erkennbar: "Severing auf einer Kundgebung der SPD in ...[unlesbar]enburg (Weser) am 3. Juli: "Den augenblicklich Regierenden ist nicht abzusprechen, daß sie gute Patrioten und von dem guten Glauben an den Erfolg ihrer Arbeit beseelt werden.")

08 KPD
Die Phrasen können uns nicht retten,
Durch Kampf verjagt man die Kadetten.
(Auf dem Plakat der "Antifaschistischen Aktion": "Gegen Hungers-Not-Verordnung" "Gegen Nazi-Terror")

09 KPD
Nur so steigt aus der Barbarei
Ein Rätedeutschland hell und frei!
(Die UdSSR wird als leuchtendes Vorbild hingestellt, Lohnarbeiternationalismus propagiert.)

Plakat 2:
01 KPD 
Herr Papen nimmt das Wort: "Ha, seht:
Die Wirtschaft wird jetzt angedreht!"
(Am Horizont ist ein Silberstreif sichtbar.)

02 KPD
Er ist von adligem Geblüt.
Seht, wie er drehend sich bemüht.

03 KPD
Die Beiden aber können lachen,
Der Dreh kann sie nur fetter machen.

04 KPD
"Die Arbeitslosen gehn zurück!"
Glaubt Ihr 's? - Der Hunger dreht den Strick!
(Schlangen vor dem Arbeitsamt: "1931: 5 Millionen Erwerbslose", "1932: 9 Millionen Erwerbslose", "1933 .......?")

05 KPD
Hier seht: Was Papen angedreht:
Der Preis rasch in die Höhe geht.

06 KPD
"Herr Papen", ruft der Nazi laut,
"Hat uns das Programm geklaut!"

07 KPD
Hier dreht ihr Ding mit viel Geschick
Die Papen'sche Gerichtsfabrik.
(Zuchthausstrafen gegen Kommunisten, lächerliche Geldstrafen für Faschisten
)

08 KPD
Mag er auch drehen wie er will,
Wir legen den Betrieb jetzt still!

09 KPD
Mach Schluß mit Papens Dreherei!
Mach es wie die, dann wirst Du frei!