Anfrage der Landtagsabgeordneten Christine Kamm zu Gundremmingen
Dokumentation, wie sie auf Kamms Website steht:
Die Anfrage der Grünen Landtagsabgeordneten Christine
Kamm bezüglich schadhafter Brennelemente und die durch sie
verursachten Schäden beantwortete die Bayerische Staatsregierung
nur in Teilen zufriedenstellend. Fest steht: 2010 wurden im alten AKW
Gundremmingen bereits vier undichte Brennelemente festgestellt. Zwei
Schäden haben die AKW-Betreiber RWE und die Aufsichtsbehörde
also verheimlicht.
Mehrfach hat der Stromkonzern RWE nach Störfällen im AKW den
Bürgern versprochen, zukünftig ein »gläsernes
Kernkraftwerk« zu praktizieren und die Öffentlichkeit gut zu
informieren. Dagegen wird schon wieder eklatant verstoßen.
Nachdem aktuell zwei schadhafte Brennelemente festgestellt wurden,
räumte die Staatsregierung bei Beantwortung einer Anfrage der
schwäbischen Abgeordneten Christine Kamm ein, daß noch zwei
weitere Brennelemente in diesem Jahr undicht waren.
Keine Auskunft will die Staatsregierung geben, ob diese Brennelemente
in Deutschland, Frankreich, Rußland oder Spanien hergestellt
worden sind. Auch vermeidet die Staatsregierung Auskünfte, ob es
die herkömmlichen Uranelemente, die häufig kritisierten
plutoniumhaltigen MOX-Brennelemente oder sogar Elemente des
umstrittenen WAU-Typs mit wieder aufbereitetem Uran sind. Christine
Kamm wird hier erneut nachfragen.
Bezeichnend ist, daß der für Umwelt und Gesundheit
zuständige Minister Söder eine Aussage über
zusätzliche radioaktive Ableitungen des AKW zu vermeiden sucht.
Man muß sowohl die RWE als auch und CSU-Regierung daran erinnern,
dass in der Umgebung des AKW mehr Kinder an Krebs erkranken als in
anderen Regionen. Im Fünf-Kilometer-Umkreis erkranken sogar
doppelt so viele Kinder. Eine überdurchschnittliche
Erkrankungsrate ist in der Hauptwindrichtung bis 50 Kilometer
Entfernung nachgewiesen worden. Bis heute sind RWE und CSU-Regierung
eine Erklärung für die Ursache dieser Krebshäufungen
schuldig geblieben.
Anfrage der Abgeordneten Christine Kamm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zum Plenum vom 11.11.2010
Wie viele schadhafte Brennstäbe von welchem Hersteller bzw. Typ
(MOX, WAU oder Frischuran) wurden in diesem Jahr im AKW Gundremmingen
festgestellt und welche zusätzliche Radioaktivität (in
Becquerel) sind dadurch über den Kamin bzw. den Abwasserkanal
jeweils in die Umgebung geleitet worden?
Antwort durch das Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit:
In diesem Jahr wurden in Gundremmingen vier Brennelemente des
Herstellers AREVA identifiziert. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist
davon jeweils ein Brennstab undicht. Messbare Einwirkungen auf die
Umgebung gab es weder bei den Abgaben über den Kamin noch bei den
Ableitungen über den Abwasserkanal.
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Anmerkung:
Es versteht sich von selber, daß die AZ keine kritischen Nachfragen gestellt hat, sie ist ja unverdrossener Lobbyist und Propagandist der Atomkraft!
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Augsburg-Wiki ist folgende Information zu entnehmen:
"Im Falle eines Reaktorunfalls im Atomkraftwerk Grundremmingen soll
Grundremmingen nach Plänen des bayerischen Innenministeriums in
einem Umkreis von maximal 25 Kilometern evakuiert werden. In diesem
Radius lebten 2010 etwa 220.000 Menschen. [Augsburgs Stadtrand ist im Nordwesten rund 40 km vom AKW entfernt]
Die Hauptrolle im Katastrofeneinsatz sollen laut bayerischem
Katastrofenschutzgesetz die freiwilligen Feuerwehren und andere
freiwillige Hilfsorganisationen übernehmen. Für den Ernstfall
liegen bis zu einem Radius von 25 Kilometer Kaliumjodidtabletten
bereit. Größere Bestände befinden sich weit entfernt in
Kempten. Die für einen »kerntechnischen Unfall«
konzipierten Katastrofenübungen werden alle drei Jahre als
Planspiel und alle sechs Jahre als Stabsrahmenübung
durchgeführt. Notfallübungen zum Umgang der Helfer mit
kontaminierten Personen gab es seit 1992 nur an 20 einzelnen
Notfallstationen (Schwimmbäder und Turnhallen etc.). In Schwaben
sind 22 dieser Notfallstationen vorgesehen, die im Idealfall 1000
Personen je Objekt und Tag behandeln könnten."