Die Hände der Genossen
Unsere Hände sind jetzt nackt.
Unsere Hände haben tausendmal
über den Stoppelbart des Windes gerieben
tausendmal klammerten sie sich an den Stacheldraht
tausendmal haben sie das Gitter des Todes gespürt.Unsere Hände sind hart geworden
von der Hacke, vom Stein, vom Kampf
vom Druck der Hände.
Jetzt fassen sie die Dinge sicherer.Der Wind zu Hause und der Schatten der Mutter
waren zwei weiche Handschuhe aus Wolle
sie hielten sie warm - sie ließen uns nicht
die Haut anderer Hände anfassen.Jetzt sind diese Handschuhe zerrissen -
wir machen Verbände für die Wunden der Kameraden daraus
wir machen Geschirrlappen daraus
und waschen die Töpfe der Lagerküche.Unsere Hände sind jetzt nackt.
Sie haben die Arbeit gelernt, das Schweigen, das Zeichen.
Sie haben unzählige Male die Wut geladen
sie haben sich daran gewöhnt die Geduld klein zu schneiden
sie schlugen gegen die Wand und die Nacht.Jetzt sitzen unsere Hände
ganz nackt auf unseren Knien
wie die Sonne auf dem Berg sitzt
wie der Berg auf dem Meer sitzt
wie das Herz des Genossen auf seiner Überzeugung.Das sind die Hände der Kommunisten.
Wenn sie deine Hand drücken
weißt du, alle Hauptstädte der Welt
werden in der Nacht beleuchtet
wenn sie den Eimer voll Wasser hochschleppen
weißt du, der Morgen und die Sonne und das Meer
hängen von ihnen ab
du weißt, der dicke Sack voller Steine ist sehr leicht für sie
denn ihre Überzeugung schleppt die Hälfte der Last und mehr.Das sind die Hände der Genossen.
Nackte Hände
nackte Adern
Eisenbahnlinien auf den Karten der Welt.Nackte Hände -
Die Schicksalslinie ist ihnen weggewischt.
In ihrer Innenfläche halten sie das Schicksal der Welt.Das sind die Hände der Kommunisten.
(1949)